DJV sieht keine Stimmungsmache der Medien im Wahlkampf
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat den vom Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse erhobenen Vorwurf der Stimmungsmache der Medien im Wahlkampf zurückgewiesen. "Journalistinnen und Journalisten sind unparteiische und kritische Beobachter und nicht die fünfte Kolonne irgend einer Partei", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Er widersprach auch der Ansicht Thierses, der journalistische Zeitgeist sei nach rechts gerückt. Diese Äußerungen hatte der SPD-Politiker in einem Interview mit der Welt getätigt. "Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages verwechselt kritische Berichterstattung offenbar mit einseitiger Parteinahme", sagte Konken. Wenn Thierse die Journalisten pauschal zu Wahlhelfern der Union degradieren wolle, spreche er den Medien ihren Auftrag zu kritischer Berichterstattung ab. Diese Aufgabe komme den Medien in Wahlkampfzeiten ebenso zu wie nach der Wahl.
"Mit seinen Äußerungen hat sich Wolfgang Thierse in die unselige Tradition von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder gestellt, der am Abend der letzten Bundestagswahl den Medien eine Kampagne gegen die SPD vorgeworfen hat", kritisierte Konken. Politiker aller Parteien sollten Journalisten als kritische Partner und nicht als voreingenommene Gegner respektieren.
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(mk)