Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV unterstützt Forderung nach Informationen zu "Todeslisten"

(Berlin) - Journalistinnen und Journalisten haben ein Recht darauf, über ihre Nennung in von Rechtsextremisten geführten "Todeslisten" informiert zu werden. Der Deutsche Journalisten-Verband gehört deshalb zu den Erstunterzeichnern eines offenen Briefes der Neuen Deutschen Medienmacher an Bundesinnenminister Horst Seehofer. Die Unterzeichner fordern mit Blick auf rechtsextreme Listen mit als Angriffszielen ausgemachten Gegnern, dass darin aufgeführte Personen auf Nachfrage entsprechend Auskunft erhalten. Ferner werden die Sicherheitsbehörden aufgefordert, ein einheitliches Konzept zu erarbeiten, wie Betroffene informiert und geschützt werden können.

"Es ist enttäuschend, dass Innenminister Seehofer nicht von sich aus Schutzmaßnahmen ergreift für die vielen gefährdeten Journalistinnen und Journalisten", erklärt der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall. "Der Mord an Walter Lübcke zeigt, dass sich Rechtsextremisten nicht auf anonyme Drohungen und Sachbeschädigungen beschränken." Jeder Bürger, der von Neonazis und Reichsbürgern als Feind geführt werde, sei auch real in Gefahr. "Wir fordern eine proaktive Informationspolitik und Schutzmaßnahmen, gerade für Medienschaffende", erklärt Überall.
"Bedrohte Kolleginnen und Kollegen können sich nicht einfach aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wenn Sie es dennoch tun müssten, weil der Staat bei seinem Schutzauftrag versagt, käme dies einer Einschränkung der Pressefreiheit gleich."


Den offenen Brief finden Sie unter folgendem Link:
https://www.djv.de/djvoemm/r.html?uid=1.3o1.b8z.2inl.6zzlij81ao

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) Pressestelle Torstr. 49, 10119 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

NEWS TEILEN: