Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV-Verbandstag 2005 eröffnet / Konken betont Zukunft des Berufs

(Weimar/Berlin) - Mit einer kämpferischen Rede hat DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am 7. November den DJV-Verbandstag 2005 in Weimar eröffnet. Vor den 285 Delegierten und einigen Gästen ging Konken auf die aktuelle Situation des Journalismus in Deutschland ein: "Mit dauernden Angriffen auf die Pressefreiheit auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene wird immer wieder versucht, die Arbeit der Journalisten einzuschränken." Vor dem Hintergrund der Durchsuchungen bei der Zeitschrift Cicero forderte er: "Wer auf dem Auge der Pressefreiheit blind ist, hat in demokratischen Ämtern und Parlamenten nichts zu suchen."

Parallel dazu verschlechtere sich die soziale Lage vieler Journalistinnen und Journalisten. "Seit dem Jahr 2000 wurden über 2000 Redakteursstellen abgebaut." Die Sparpolitik der Verleger gehe auf Kosten der fest angestellten und freien Journalisten - und damit zu Lasten des Qualitätsjournalismus in Deutschland. Der DJV-Vorsitzende prangerte die Outsourcing-Modelle einiger Verlage scharf an: "Während der Wasserkopf in den Vorstandsetagen der Verlage kontinuierlich wächst, wird redaktionelle Kompetenz outgesourct oder in Leiharbeitsfirmen abgeschoben. Hauptsache: Der Profit stimmt." Journalisten seien keine Leihware wie etwa Mietwagen. Deshalb gelte es für die Journalistengewerkschaft DJV, sich im Kampf gegen tarifpolitische Verschlechterungen noch stärker zu vernetzen. Von den künftigen Tarifverhandlungen mit den Medienarbeitgebern erwartete er, dass der Abwärtstrend der vergangenen Jahre gestoppt werde. Davon müssten auch die freien Journalisten profitieren. "Die Freien sind keine Journalisten zweiter Klasse."

Das kommende Jahr soll nach dem Willen des DJV-Vorsitzenden die Zukunft des Journalistenberufs zum Schwerpunktthema haben. Konken kündigte an, dass sich der DJV mit zahlreichen Aktivitäten vor Ort im nächsten Jahr ganz der Zukunft des Berufs widmen werde. "Berufseinsteiger, gestandene Kolleginnen und Kollegen, aber auch die Gesellschaft haben einen Anspruch auf einen Journalismus mit Perspektive, der auf Qualität setzt und so seine Bedeutung für die Demokratie, für die Gesellschaft Tag für Tag unter Beweis stellt."

Am 8. November wird sich Michael Konken ebenso wie die anderen sechs Vorstandsmitglieder der Wiederwahl stellen. Für den künftigen DJV-Bundesvorstand kandidieren Volker Hummel und Uli Remmel als stellvertretende Bundesvorsitzenden, Birger Zentner als Schatzmeister sowie Michael Anger, Barbara Deller-Leppert und Jörg Prostka als Beisitzer.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Hendrik Zörner, Pressesprecher, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Pressehaus 2107, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Telefax: (030) 7262792-13

(tr)

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