DJV-Zeitschriftenumfrage: Redakteure arbeiten 44 Stunden
(Wiesbaden) - Im Durchschnitt arbeiten die deutschen Zeitschriftenredakteure 44 Stunden und leisten damit regelmäßig rund acht Überstunden pro Woche. Das fand der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in einer Umfrage unter Zeitschriftenjournalisten heraus, an der sich 539 Redakteurinnen und Redakteure beteiligten. 69 Prozent der Redakteure arbeiten regelmäßig länger, nur jeder 20ste kennt keine Überstunden. Nur 16 Prozent können die Überstunden ausgleichen. Trotz der hohen Arbeitsbelastung wurden zwischen Juli 2002 und Juli 2003 in jedem zweiten Verlag Stellen abgebaut - zu 80 Prozent im redaktionellen Bereich.
Nur 53 Prozent der Verlage wenden nach der DJV-Umfrage den Manteltarifvertrag an, 41 Prozent den Gehaltstarifvertrag und nur 20 Prozent den Ausbildungstarifvertrag. Jeder vierte Redakteur arbeitet ohne jeglichen Tarifvertrag.
Nach ihren vorrangigen Wünschen befragt, nannten die Teilnehmer der DJV-Umfrage journalistische Weiterbildung, Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und Urheberschutz. "Die Umfrageergebnisse zeigen, wie wichtig die konsequente Anwendung der Tarifverträge ist", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Diese Auswertung zeige, wie sinnlos die Forderung der Verleger nach einer 40 Stundenwoche sei. Es müsse eher überlegt werden, wie ein entsprechender Ausgleich für diese unbezahlte Mehrarbeit geleistet werden könne.
Konken weiter: Schuld seien aber vor allem die Entlassungen von Redakteuren in den vergangenen Monaten. "Die Qualität der Arbeit bleibt auf der Strecke, und dies wirkt sich vor allem auch auf die Auflage einer Zeitung aus", sagte Konken weiter. Verleger wären gut beraten, endlich wieder Qualität und damit Auflagenstärke durch Arbeitsplatzsicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze in den Redaktionen zu sicherzustellen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv)
Bennauerstr. 60, 53115 Bonn
Telefon: 0228/201720, Telefax: 0228/2017233
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