Pressemitteilung | Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)

DKG ZU DEN AKTUELLEN ZAHLEN IN DER PFLEGEAUSBILDUNG / Gute Entwicklung, aber noch keine Entwarnung

(Berlin) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Absolventinnen und Absolventen in der Pflege als positives Signal zur Behebung des Pflegepersonalmangels, erkennt aber weiter größte Herausforderungen zur Bewältigung der Fachkräftekrise in Pflege und Gesundheit. Dazu erklärt die stellvertretende DKG-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Henriette Neumeyer:

„Mit 37.400 haben im vergangenen Jahr fast 4000 Personen mehr als im Vorjahr die Pflege-Ausbildung beendet. Das zeigt, dass viele Reformen im Pflegeberuf richtig waren und nun ihre Wirkung zeigen: Wer eine Ausbildung in der Pflege absolviert, muss nicht nur wie noch vor Jahren üblich kein Schulgeld mehr bezahlen, sondern kann auch auf eine der besten Vergütungen aller Ausbildungsberufe zählen. Deutliche Gehaltssteigerungen weit über dem deutschen Durchschnitt haben den Pflegeberuf auch nach Abschluss der Ausbildung finanziell interessant gemacht. Vor allem aber haben sich die jungen Menschen für einen sinnstiftenden und absolut krisenfesten Beruf entschieden. Trotzdem bleibt noch viel zu tun: Neben der attraktiven Gestaltung der Pflege-Gehälter sind Akademisierung und Kompetenzübertragung Schlüsselthemen für die nachhaltige Bindung von Pflegefachkräften. Mit dem Pflegekompetenzgesetz ist die Bundesregierung auf dem richtigen Weg. Trotz all der guten Nachrichten können die derzeitigen Absolventinnen und Absolventen die aus dem Beruf scheidenden Pflegekräfte nicht vollständig ersetzen. Hinzu kommt der demografische Wandel und der damit erhöhte Pflegebedarf. Neben besserer Aufteilung der hochqualifizierten Arbeitskraft in der Pflege braucht es deswegen weitere Instrumente: Die Bürokratielast im Krankenhaus muss drastisch reduziert werden. Jede Pflegekraft muss heute im Durchschnitt drei Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit für administrative Aufgaben aufwenden. Diesen achtlosen Umgang mit hochqualifizierten Arbeitskräften können wir uns angesichts des dramatischen Fachkräftemangels nicht mehr leisten. Allein die Halbierung der Bürokratielast würde so viel Arbeitskraft und -zeit freisetzen, dass der Fachkräftemangel in der Pflege mit einem Schlag gelöst wäre. Ein weiterer Baustein bei der Bewältigung des Fachkräftemangels ist die Einwanderung. Auch hier müssen die Anerkennungs- und Einwanderungsverfahren drastisch verkürzt, vereinfacht, vereinheitlicht und digitalisiert werden. Im Wettbewerb um Fachkräfte fällt Deutschland aufgrund seiner komplizierten, langwierigen und analogen Verfahren immer weiter nach hinten. Die Bundesregierung hat Signale gegeben, die Situation zu verbessern. Nun müssen den Worten schnell Taten folgen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), Joachim Odenbach, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Wegelystr. 3, 10623 Berlin, Telefon: 030 39801-0

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