DKG ZU VERLETZUNGEN DURCH FEUERWERK / Krankenhäuser sind in der Silvesternacht stark belastet
(Berlin) - Die deutschen Krankenhäuser waren in der Silvesternacht 2024/25 durch feuerwerksbedingte Verletzungen wieder übermäßig stark belastet. Die Zahl der besonders schwer Verletzten, die stationäre Versorgung benötigten, hat sich im Vergleich zum Jahresdurchschnitt vervierfacht. Das belegt eine Datenauswertung der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Dazu hat der Verband wieder die Häufigkeit der ICD W49.9 am Neujahrstag ausgewertet. Diese ICD beschreibt Verletzungen, die unter anderem typisch nach Unfällen mit Feuerwerk sind, z.B. amputierte Finger oder Augenverletzungen („Unfall durch Exposition gegenüber mechanischen Kräften unbelebter Objekte“). Die Daten betreffen ausschließlich stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten.
Im Jahr 2024 betrug die Gesamtfallzahl der ICD W49.9 9413 und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (9677) leicht gesunken. Der Durchschnitt lag bei 25,8 Fällen täglich (2023: 26,5). In der Neujahrsnacht registrierten die Krankenhäuser wieder sprunghaft angestiegene Fallzahlen. Am 1. Januar 2025 wurden bundesweit 100 Schwerverletzte stationär aufgenommen. Waren im Jahresdurchschnitt knapp 77 Prozent der Betroffenen männlich, lag ihr Anteil in der Neujahrsnacht bei 83 Prozent (1. Januar 2024: 92%). 68 Prozent der Schwerverletzten waren zwischen 16 und 59 Jahre alt. Erschreckend sind wie in den Vorjahren die Fälle schwerverletzter Kinder: Stationäre Behandlung benötigten in den Altersgruppen 1-2, 3-5 und 6-9 jeweils zwei Kinder.
Am 1. Januar 2021, unter dem Pandemie-bedingten Böllerverbot, wurden lediglich 32 Personen mit der Diagnose W49.9 in einem Krankenhaus stationär aufgenommen.
Bei den Zahlen handelt es sich allerdings nur um Daten aus der stationären Versorgung und damit um besonders schwere Verletzungen. Der weitaus überwiegende Teil der feuerwerksbedingten Verletzungen wird in den Notaufnahmen bzw. im niedergelassenen Bereich ambulant behandelt. Die Fallzahlen der Notaufnahmen lassen sich nicht nach Diagnosen spezifiziert auswerten. Insofern bilden die Zahlen aus der stationären Versorgung lediglich einen Trend zur Belastung der Krankenhäuser durch feuerwerksbedingte Verletzungen ab. Die DKG geht davon aus, dass in den Notaufnahmen in der Silvesternacht ein Vielfaches der stationären Fallzahl ambulant versorgt wird.
„Die jährliche Silvesterfeier bleibt eine Herausforderung für die Krankenhäuser und deren Notaufnahmen. Raketen und Böller in dicht besiedelten Wohnvierteln, wie wir es leider zunehmend in den Zentren der Großstädte erleben, sind natürlich ein No-Go, das sollte schon der gesunde Menschenverstand vorgeben. Wer nicht in der Lage ist, sicher mit Feuerwerk umzugehen, Abstand zu halten oder Feuerwerk sogar als Waffe einsetzt, sollte es besser den Profis überlassen. Dann klappt es auch mit einem Silvesterfeuerwerk ohne Verletzungen und einem gesunden Start ins neue Jahr“, sagt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), Joachim Odenbach, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Wegelystr. 3, 10623 Berlin, Telefon: 030 39801-0
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