Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

dlv-Klausurtagung: Zukunftsperspektiven des Ehrenamtes im ländlichen Raum / Ehrenamt ist Rückgrat des ländlichen Raumes / Gemeinnützigkeit muss erhalten bleiben

(Worms/Berlin) - “Das Ehrenamt ist das Rückgrat des ländlichen Raumes und verdient jede Unterstützung!” Das stellte die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) Erika Lenz am Ende der Klausurtagung fest, die am 1. September 2006 zum Thema „Zukunftsperspektiven des Ehrenamtes im ländlichen Raum“ in Worms/Rheinhessen statt fand. Die Tagung habe gezeigt, dass das klassische Ehrenamt, wie es die LandFrauen repräsentieren, durchaus eine Leistung ist, die dauerhaft erbracht wird.

Die Verantwortung und die zeitliche Beanspruchung von ehrenamtlichen Führungskräften in Verbänden und Vereinen wächst, hatte die Präsidentin bereits in ihrer Grundsatzrede zu Beginn der Tagung betont. Die ehrenamtliche Führungsarbeit wird zu einem Vollzeitjob mit der Konsequenz, dass sich immer weniger Menschen bereit finden, Führungsämter zu übernehmen. Als ein wichtiges Ergebnis dieser Tagung fordert der Deutsche LandFrauenverband daher, dass ehrenamtliche Arbeit in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einfließen muss. Nur wenn ehrenamtlicher Arbeit ein volkswirtschaftlicher Wert zugewiesen wird, kann ihr gesellschaftlicher Nutzen zutreffend eingeschätzt werden.

Als Folge aus dem ehrenamtlichem Engagement ergeben sich viele weitere Tätigkeiten, die entweder in abhängiger, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung oder in selbstständiger, mit Honorar vergüteter Tätigkeit erbracht werden sollten. Als Beispiel dafür nannte Erika Lenz das Engagement von LandFrauen in Schulen und Kindergärten. „Hier stellt sich die Frage „Ehrenamt contra Arbeitsplatz“. Der Deutsche LandFrauenverband setzt sich dabei ganz klar dafür ein, dass LandFrauen für ihren Einsatz in den Schulen entlohnt werden.“

Die Koalitionsparteien haben im Koalitionsvertrag angekündigt, das Spenden- und Gemeinnützigkeitsrecht zu reformieren. Der wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums hat dazu ein Gutachten vorgelegt, das bereits im August in die öffentliche Kritik geraten ist. Präsidentin Lenz appellierte an die Bundesregierung, sich von den praxisfremden Forderungen des Gutachtens zu distanzieren. Die Wissenschaftler legten lebensfern rein ökonomische Maßstäbe an die Vereinsarbeit an, sagte Frau Lenz. Das werde gerade der ehrenamtlichen Arbeit im ländlichen Raum nicht gerecht, die dort erst eine soziale Infrastruktur schafft, die in den Städten durch die Kommunen bereit gestellt wird. Weiter forderte Präsidentin Lenz, dass die so genannte Übungsleiter-Pauschale auf die Führungskräfte in den LandFrauenvereinen angewandt wird.

Der Bundestagsabgeordnete Klaus Hagemann, der in seinem Diskussionsbeitrag die Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft herausstellte, sagte zu, sich besonders für diese Forderung der LandFrauen in Berlin einzusetzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Lilo Schön, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 284492910, Telefax: (030) 284492919

(tr)

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