DNR zur Preiserhöhung bei Milchprodukten: Verbraucher müssen Marktmacht der Handelsketten unterlaufen
(Bonn) - Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat heute (2. August 2007) in Bonn die Verbraucher angesichts der von Handelsketten angekündigten drastischen Preissteigerungen bei Milchprodukten aufgefordert, direkt bei den regionalen Landwirten auf Höfen oder Wochenmärkten einzukaufen. Nachdem die deutschen Bauern jahrzehntelang wegen der Marktmacht des Handels für den Liter Milch lediglich 27 Cent erhalten haben, benötigen die Milchbauern heute mindestens 40 Cent pro Liter. Anstatt die Umsätze von Billigketten wie Aldi und Lidl in die Höhe zu treiben, sollten sie Verbraucher durch den Direkteinkauf beim Bauern den Erzeuger als schwächstes Glied unterstützen, sagte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. Dazu will der DNR mit seiner Aktion Bio-Botschafter beitragen, bei der Mitglieder der Naturschutzverbände durch Schulungen Basisinformationen zur ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft erhalten. Die Biobotschafter sollen mit Aufklärungsaktionen zum nachhaltigen Konsum mit Produkten des ökologischen Landbaus aus der Region etwa durch Gemeinschaftseinkäufe ermutigen.
Die von den Billigketten Aldi und Lidl angekündigten Preissteigerung bei Milchprodukten um etwa 50 Prozent sind nach Auffassung des DNR angesichts der seit Anfang des Jahres erfolgten geringen Preisanhebungen für einen Liter Milch bei den Landwirten von 27 auf 31 Cent völlig überzogen.
Allerdings wird der Preisdruck auf Lebensmittel schon allein dadurch zunehmen, dass landwirtschaftliche Flächen zunehmend durch Pflanzen wie Raps für Bio-Diesel und Mais für Biogas-Anlagen genutzt werden. Für den DNR muss aber die ökologische Erzeugung von Nahrungsmitteln absoluten Vorrang behalten.
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