Dosenpfand: Verbraucher sollen Einwegverpackungen Adieu sagen / Auslistung von Dosen ist ein gutes Signal für die Umwelt
(Berlin) - Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) hat die Verbraucher aufgerufen, zum neuen Jahr Abschied von Getränkedosen zu nehmen. Die Verbraucher sollten das Wirrwarr um das Dosenpfand zum Anlass nehmen, Einwegverpackungen bei Getränken ein für alle Mal Adieu zu sagen, sagte vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. Sie beklagte, dass die Verbraucher erheblich verunsichert seien. Durch die Versuche der Wirtschaftsverbände, das Dosenpfand bis zur letzten Minute zu verhindern, hat man ein vermeidbares Chaos angerichtet.
Der vzbv begrüßte die Ankündigung von Handelsfirmen, künftig völlig auf pfandpflichtige Getränke in Einwegverpackungen zu verzichten. Damit hat die Verpackungsverordnung genau das erreicht, was umweltpolitisch Sinn macht, sagte Müller. Da fast alle Getränke auch in leichten Plastikflaschen erhältlich seien, gebe es keinen vernünftigen Grund mehr, warum man auf Einweg zurückgreifen müsse. Statt sich auf das Verwirrspiel mit Pfandmarken, Rückgabeautomaten und Bons einzulassen, sollten die Verbraucher auf das bestehende und bewährte Mehrwegsystem zurückgreifen, so Edda Müller.
Der vzbv wies darauf hin, dass Geschäfte, die nach dem 1. Januar bestimmte Getränke in Einwegverpackungen verkaufen, zur Erhebung eines Pfands gesetzlich verpflichtet seien. Die Firmen seien außerdem verpflichtet, diese Einwegverpackungen zurückzunehmen. Ein System, bei dem der Verbraucher für jede Ladenkette eine separate Dosensammlung anfangen muss, ist weder verbraucherfreundlich noch im Sinne des Gesetzes. Ausnahmen von der generellen Rücknahmepflicht gelten nur für kleinere Geschäfte unter 200 Quadratmeter Verkaufsfläche. Diese Geschäfte müssen nur Marken zurücknehmen, die sie tatsächlich verkauft haben.
vzbv-Vorstand Edda Müller äußerte ihr Unverständnis über die Ankündigung verschiedener Landesregierungen, Verstöße gegen das Pflichtpfand pragmatisch zu handhaben. Der Rechtsstaat gilt bekanntlich für Jedermann, so Edda Müller. Es tut unserem Rechtsstaat nicht gut, wenn diejenigen, die sich mit allen Verfahrenstricks gegen ein vernünftiges und demokratisch zustande gekommenes Gesetz gewehrt haben, auch noch mit vorauseilender Milde belohnt werden.
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