Pressemitteilung | DPtV e.V. - Deutsche PsychotherapeutenVereinigung

DPtV-Master-Forschungspreis 2025

(Berlin) - Zwei Masterarbeiten, zwei herausragende Forschungsansätze: Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) hat in diesem Jahr gleich zwei Preisträgerinnen mit dem Master-Forschungspreis ausgezeichnet. Die beiden mit je 1.000 Euro dotierten Preise wurden im Rahmen des diesjährigen DPtV-Symposiums verliehen. „Die Arbeiten von Frau Behrendt und Frau Richter zeichnen sich durch hohe methodische Präzision, gesellschaftliche Relevanz und wissenschaftlichen Anspruch aus. Beide setzen wichtige Impulse für die psychotherapeutische Praxis“, so Barbara Lubisch, stellvertretende DPtV-Bundesvorsitzende, bei der Preisverleihung.

Suizidale Gedanken und Therapieerfolg: Jael Behrendt

Jael Behrendt (Universität Freiburg) untersuchte in ihrer Masterarbeit die Vorhersage von Therapieerfolgen bei suizidalen Gedanken mithilfe von „Machine Learning“. Datengrundlage waren neun randomisiert-kontrollierte Studien zur internetbasierten kognitiven Verhaltenstherapie. Die Ergebnisse zeigen: Suizidale Gedanken und Depressivität sind zwar miteinander verbunden, wirken aber unterschiedlich auf den Therapieerfolg – sie sind also keine bloßen Varianten desselben Konstrukts. Diese Erkenntnis ist nicht nur für die theoretische Modellbildung bedeutsam, sondern auch hochrelevant für eine passgenaue Diagnostik und individualisierte Behandlung. „Die Arbeit überzeugt sowohl methodisch als auch durch ihre sprachliche Präzision und gewinnt durch Überlegungen für ein Gesetz zur Suizidprävention zusätzlich an politischer Bedeutung“, betont Lubisch.

Psychotherapie als Integrationshilfe: Anke Richter

Anke Richter (Universität Konstanz) erforschte in ihrer Arbeit, wie Psychotherapie geflüchtete Menschen im Integrationsprozess stärken kann. Basierend auf qualitativen Interviews entwickelte sie das Konzept der „Therapy-Facilitated Integration Responsibility“. Dieses Modell zeigt: Psychotherapie kann nicht nur stabilisieren, sondern auch Teilhabe und Selbstwirksamkeit fördern. „Daraus ergibt sich ein zentrales Fazit: Eine flächendeckende psychotherapeutische Versorgung belasteter Geflüchteter ist sinnvoll, um eine gelungene Integration zu ermöglichen. Die Arbeit liefert damit wertvolle Impulse für eine kultursensible Versorgung in einer vielfältigen Gesellschaft“, so Lubisch.

Quelle und Kontaktadresse:
DPtV e.V. - Deutsche PsychotherapeutenVereinigung, Hans Stromsdörfer, Pressesprecher(in), Am Karlsbad 15, 10785 Berlin, Telefon: 030 235009-0

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