Dr. Jürgen Fedderwitz zur aktuellen Diskussion um das Hausarztmodell: „Alle Zahnärzte sind Hauszahnärzte!“

(Berlin) - „Die Praxisgebühr beim Zahnarzt macht keinen Sinn. Das haben wir immer betont. Denn jeder Zahnarzt ist für seinen Patienten der Hauszahnarzt. Das Hauszahnarztmodell muss also gar nicht erst eingeführt werden – es besteht bereits seit Jahrzehnten. Die Praxisgebühr wurde als Instrument der Krankenkassen gegen das Doktor-Hopping eingeführt. Die Gebühr muss, obwohl es dieses Doktor-Hopping bei uns niemals gegeben hat, auch beim Zahnarzt entrichtet werden. Wenn die Praxisgebühr nun zugunsten des Hausarztmodells von den Krankenkassen rückgängig gemacht wird, so muss sie in der Konsequenz zuallererst beim Zahnarzt entfallen!“

Das forderte am 06. Juli der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Jürgen Fedderwitz, in der öffentlichen Diskussion um Praxisgebühr und Hausarztmodell. Mehrere Untersuchungen in den vergangenen Jahren haben die hohe Zahnarzttreue und geringe Wechselbereitschaft der Patienten belegt. Zwei Studien des Instituts für Demoskopie Allensbach von 1995 und 2002 zeigten: 87 Prozent der Bevölkerung gehen laut Umfrageergebnissen immer zum selben Zahnarzt. „Kostentreibende Doppeluntersuchungen fallen mit Blick auf diese Zahlen jedenfalls für den zahnärztlichen Bereich nicht an“, konstatierte Fedderwitz.

Der KZBV-Vorsitzende betonte außerdem: „Die niedrigsten Kosten im System verursacht der Patient, der regelmäßig, möglichst zweimal im Jahr, zur Kontrolle in die Zahnarztpraxis kommt und so seine Zähne in Ordnung halten will. Wenn dann eine Behandlung notwendig ist, fällt die Praxisgebühr an. Das ist kontraproduktiv und läuft dem Präventionsgedanken zuwider.“ Auch die Funktion, Patienten zu anderen Fachärzten zu überweisen, so der KZBVVorsitzende, komme den Zahnärzten so gut wie nie zu. „Alle Gründe für die Praxisgebühr sind beim Zahnarzt obsolet. Hier gehört sie deswegen zuallererst abgeschafft!“

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