Dritte Rangliste zur Pressefreiheit weltweit / Mittlerer Osten und Ostasien schneiden am schlechtesten ab / EU-Länder rangieren unter den ersten 40
(Berlin) - Die am 26. Oktober von Reporter ohne Grenzen (RoG) zum dritten Mal veröffentlichte Rangliste gibt Aufschluss über die Lage der Medienfreiheit weltweit. Am meisten bedroht ist die Pressefreiheit in Ostasien mit Schlusslicht Nordkorea (Rang 167), gefolgt von Birma (164.), China (162.), Vietnam (161.) und Laos (153.) und im Mittleren Osten mit Saudi Arabien (159.), Iran (158.), Syrien (155.) und dem Irak (148.). In diesen Ländern sind Journalisten täglichen Repressalien und Zensur ausgesetzt und unabhängige Medien haben es schwer oder existieren gar nicht. Weder das Recht auf freie Information noch die Sicherheit der Journalisten werden dort garantiert. Der Irak zählt zu den gefährlichsten Gebieten der Welt. Seit Kriegsbeginn im März 2003 sind dort 44 Journalisten getötet worden.
Kuba (166.) und China (162.) zählen zu den größten Gefängnissen der Welt für Journalisten. In Eritrea (163.) und Turkmenistan (164.) ist die Bevölkerung ausschließlich auf staatlich kontrollierte Information angewiesen.
Unabhängige Medien sind dort verboten.
Spitzenreiter sind wie im Jahr zuvor die skandinavischen Länder. Ganz oben stehen Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und die Niederlande. Deutschland nimmt mit Estland, Schweden und Trinidad Rang Elf ein.
Lediglich drei außereuropäische Länder haben es unter die ersten Zwanzig der Liste geschafft, darunter Neuseeland (9.), Trinidad (11.) und Kanada (18.).
Kleinere Demokratien, oft ärmere Länder, wie El Salvador (28.) und Costa Rica (35.) in Zentralamerika, die Kapverden (38.) und Namibia (42.) in Afrika oder Osttimor in Asien (57.) haben gut abgeschnitten und gelten als Länder, die Medienfreiheit als Voraussetzung für Demokratie anerkennen und respektieren.
Für die Auswertung der Rangliste hat Reporter ohne Grenzen 14 Partnerorganisationen in fünf Kontinenten, ein Netzwerk von 130 Korrespondenten sowie Journalisten, Wissenschaftler, Juristen und Menschenrechtler interviewt. Der Katalog umfasste 52 Fragen zur Situation der Medienfreiheit in ihrem jeweiligen Land. Sie wurden unterschiedlich gewichtetet und bezogen sich auf Themen wie gewalttätige Übergriffe, Morde oder Verhaftungen. Auch nach Zensur, staatlichen Monopolen oder dem Engagement von Regierungen für die Medienfreiheit hat RoG sich erkundigt.
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Reporter ohne Grenzen
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