DRV protestiert gegen Mehrwertsteuerpläne für grenzüberschreitende Flüge
(Berlin) - In gleichlautenden Schreiben an die Bundesminister Hans Eichel (Finanzen), Dr. Werner Müller (Wirtschaft) und Kurt Bodewig (Verkehr) hat Klaus Laepple, Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV), gegen die in der Koalitionsvereinbarung vorgesehene Mehrwertsteuer auf grenzüberschreitende Flüge innerhalb der Europäischen Union protestiert: Eine solche Maßnahme schade der Wirtschaft, statt sie anzukurbeln, kommentierte der Düsseldorfer Reisebürounternehmer die Regierungspläne. Zwar begrüße der DRV die Absicht, Fahrkarten der umweltfreundlichen, gleichwohl durch die Ökosteuer benachteiligten, Deutschen Bahn künftig nur noch dem halben Mehrwertsteuersatz zu unterwerfen, lehne gleichwohl jeden deutschen Alleingang bei der Flugbesteuerung entschieden ab.
Eine solche Flug-Mehrwertsteuer sei ein bürokratisches Ungetüm, das Reiseveranstalter, Reisebüros und Fluggesellschaften gleichermaßen belasten würde, warnte Klaus Laepple. Er gehe davon aus, dass der zusätzliche Verwaltungsaufwand die vorgesehenen Einnahmen von fast einer halben Milliarde Euro weitgehend aufzehren würde. Völlig offen sei, wie das dann steuerpflichtige inländische Streckensegment ermittelt und der Steuerbetrag im Ticket ausgewiesen werden soll.
Weiterhin rechnet der DRV-Präsident mit einem zumindest teilweisen Abwandern auf Flughäfen in benachbarten europäischen Ländern, was nicht nur dem Wirtschaftsstandort Deutschland und hiesigen Airports schaden, sondern auch Steuerausfälle und Arbeitsplatzverluste zur Folge haben würde. Er sei bisher davon ausgegangen, dass die Regierungsparteien Aufschwung und Arbeitsplätze wollen, verlieh Klaus Laepple der Hoffnung Ausdruck, dass dieser Punkt des Koalitionspapiers nicht umgesetzt wird.
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