Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

Dunkle Wolken überschatten Silberstreifen / Versorgung der Schulen mit Lehrerinnen und Lehrern nach Auffassung des BLLV-Präsidenten Albin Dannhäuser nach wie vor angespannt

(München) - Angesichts der knappen Finanzmittel, die Kultusminister Siegfried Schneider zur Verfügung stehen, anerkennt der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Albin Dannhäuser, dessen Bemühungen, die Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2005/06 sicher zu stellen. Nach Auffassung des BLLV ist die Personalsituation an allen Schulen aber nach wie vor sehr angespannt. „Unsere Schulen können leider nicht alle Möglichkeiten anbieten, die zur individuellen Förderung notwendig wären“, stellte Dannhäuser fest.

Insbesondere für die Schuleingangsphase und im Blick auf die notwendige Reduzierung der Zahl der Schüler, die eine Klasse wiederholen müssen oder keinen Schulabschluss erreichen, sind deutlich mehr Lehrer erforderlich. Mehr Personal wäre auch in Realschulen und Gymnasien notwendig, wobei es sich hier durch strukturelle Veränderungen um „hausgemachte“ Probleme handelt. „Wenn an Realschulen in 244 Klassen über 34 Schüler unterrichtet werden müssen, ist es schwer nachzuvollziehen, wenn von einer ‚Erfolgsgeschichte der Realschule’ gesprochen wird.“

Viel zu knapp sind die Regelschulen mit „Mobilen Sonderpädagogischen Diensten“ ausgestattet. In den Grundschulen würde angesichts der früheren Einschulung und zur Förderung der Kinder in „Kombiklassen“ mehr Lehrpersonal benötigt. Die Mobile Lehrerreserve ist nach Auffassung Dannhäusers „auf Kante genäht“. Unterrichtsausfall oder zusätzliche Belastungen von Lehrerinnen und Lehrern können nicht ausgeschlossen werden. Neben den dunklen Wolken ist die Bereitstellung von zusätzlichen 72 Lehrkräften ab November 2005 jedoch ein erfreulicher Silberstreifen.

Besonders schmerzlich ist es aus Sicht des BLLV, dass zum neuen Schuljahr 114 Teilhauptschulen in Bayern geschlossen wurden. Dannhäuser erwartet, dass die Hauptschule nicht nur rhetorische Aufwertung erfährt, sondern dass größte konzeptionelle und finanzielle Anstrengungen unternommen werden, um die Berufschancen von Hauptschülern zu erhöhen.

Zum neu eingeführten Büchergeld stellte der BLLV-Präsident fest: „Auch wenn beim Büchergeld eine soziale Komponente berücksichtigt wird, ist dieses ein falsches familien- und bildungspolitisches Signal. Der BLLV erwartet nicht nur einen Erfahrungsaustausch mit dem Kultusminister über das organisatorische Prozedere. Die Frage ist, ob das Büchergeld überhaupt sinnvoll und notwendig ist.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Bavariaring 37, 80336 München Telefon: 089/7210010, Telefax: 089/7250324

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