Pressemitteilung | AOK - Bundesverband

Effizientere Steuerung der medizinischen Versorgung in Deutschland

(Bonn) - Die AOK fordert eine effizientere Steuerung der medizinischen Versorgung in Deutschland. Der Gesetzgeber müsse es den Kassen ermöglichen, Qualität, Preise, Mengen und Kapazitäten im Hinblick auf Bedarf und Bedürfnisse der Patienten beeinflussen zu können, verlangte der Verwaltungsratsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Peter Kirch, am 2. Juli 2001 bei einer Veranstaltung des DGB Rheinland-Pfalz in Mainz.

Kirch: "Durch die Verpflichtung zum einheitlichen und gemeinsamen Handeln von Ärzten und Leistungserbringern werden dringend notwendige Maßnahmen und Reformen immer wieder verzögert. Der Gesetzgeber sollte deshalb die Verpflichtung zum gemeinsamen und einheitlichen Vorgehen der Kassen, beispielsweise im stationären Bereich, weitgehend aufheben und den Beteiligten grundsätzlich Vertragsfreiheit und verbesserte Möglichkeiten zur Qualitätskontrolle von Gesundheitsleistungen gewähren."

Der AOK-Verwaltungsratsvorsitzende warnte in Mainz vor einem Systemwechsel in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV): "Wir lehnen ein System von Grund- und Wahlleistungen ab, in dem sich nur besser verdienende Gesunde einen umfassenden Schutz leisten können. Ein solidarisch finanzierter Leistungskatalog kann und muss alles medizinisch Notwendige enthalten."

Die AOK, so Kirch, stehe dafür ein, die GKV als Solidarversicherung fortzuentwickeln: "Das Ziel von Reformen muss es bleiben, eine bedarfsgerechte, qualitativ hochstehende und kostengünstige Versorgung der Bevölkerung im Krankheitsfall sicherzustellen." Neben mehr Einfluss der Krankenkassen auf die Steuerung von Qualität und Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung setzte sich Kirch für einschneidende Reformen beim Vertriebs- und Preissystem für Arzneimittel ein. Kirch erneuerte zudem die Forderung der Krankenkassen, die Budgetierung von Arznei- und Heilmitteln in der Übergangsphase zu neuen Steuerungsmechanismen beizubehalten. Das sei schon deshalb nötig, weil die zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und vereinbarten Steuerungsmechanismen in diesem Jahr kaum noch greifen dürften. Die Bundesregierung forderte der AOK-Verwaltungsratsvorsitzende auf, ihr Versprechen einzulösen und Vorschläge für den Ausgleich von GKV-Einnahmeausfällen aufgrund von Gesetzesänderungen und jüngster Rechtsprechung auf den Tisch zu legen.

Quelle und Kontaktadresse:
AOK - Bundesverband Kortrijker Str. 1 53177 Bonn Telefon: 0228/8430 Telefax: 0228/843502

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