eHealth treibt Innovationen im Gesundheitswesen
(Berlin) - eHealth wird der Schlüssel für eine sanfte Revolution im Gesundheitswesen. Das erklärte Carsten Kreklau, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, anlässlich der Vorstellung der Studie Monitoring eHealth Deutschland 2005/2006, die die Industrieverbände BDI, BITKOM und ZVEI mit dem Hartmannbund beauftragt haben. Denn es macht den Weg frei für neue, effizientere Verwaltungsprozesse und bietet eine bessere Informationsgrundlage für Arzt und für Patienten, deren Rolle damit gestärkt wird. Zugleich ist es ein industrie- und standortpolitisches Thema. An der Schnittstelle von Medizintechnik und Kommunikationswirtschaft entsteht ein interessanter, rasch wachsender Markt.
Deutschland könne zum Leitmarkt der neuen Technologie werden, betonte ZVEI-Hauptgeschäftsführer Gotthard Graß. Entscheidend dafür sei, dass auf einer elektronischen Gesundheitskarte neben so genannten Pflichtanwendungen wie dem elektronischen Rezept sich eine große Vielfalt freiwilliger Anwendungen herausbilden könne. Dazu gehörten z.B. die elektronische Patientenakte und die elektronische Überweisung. eHealth bedeutet die digitale Verarbeitung, Speicherung und Weitergabe aller medizinisch relevanten Informationen im Gesundheitswesen. So wird eine neue Organisation der Abläufe in der Gesundheitsversorgung und damit mehr Qualität und Effizienz ermöglicht, sagte Graß. Möglichst schnell sollten aus seiner Sicht deshalb auch die medizinischen Geräte für Diagnose und Therapie in das System integrierbar gemacht werden.
Die Ergebnisse der Studie Monitoring eHealth zeigten, dass die Verantwortlichen im Gesundheitswesen gut auf die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte vorbereitet sind, so BITKOM-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Mehr als 80 Prozent der Krankenversicherungen und mehr als zwei Drittel der Kliniken sähen sich in der Lage, die Einführung der Gesundheitskarte innerhalb von 12 Monaten nach Festlegung der Rahmenbedingungen zu bewältigen. Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann die Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte an die Versicherten noch im vierten Quartal 2006 starten, sagte Rohleder. Die Studie zeige, dass die neue Gesundheitskarte neben einer besseren Versorgung der Patienten auch wirtschaftliche Vorteile habe. Die Gesundheitskarte kann für Deutschland ein Referenzprojekt im internationalen Geschäft werden, sagte Rohleder. Wir können uns jedoch keine weiteren Verzögerungen leisten, denn zeitgleich starten mehrere europäische Länder mit ähnlich ehrgeizigen Kartenprojekten. So würden Gesundheitskartensysteme im laufenden Jahr in Österreich und Italien eingeführt.
Die Studie beruht auf einer umfassenden Befragung von 12.000 Beteiligten im Gesundheitswesen durch die Firma Wegweiser und das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation.
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