Ehrenamt sozialverträglich absichern
(Bonn) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund, der bundesweit rund 500 000 Mitglieder vertritt, hat den Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder begrüßt, Zeiten ehrenamtlichen sozialen Engagements bei der Berechnung der Lebensarbeitszeit für die Sozialversicherung zu berücksichtigen. Anlässlich der Jahresabschlusssitzung des Bundesvorstandes der Organisation in Bad Bevensen verwies der sozialpolitische Sprecher, Sven Picker, auf die große Bedeutung des Ehrenamts für die Bewältigung der wachsenden sozialen Aufgaben in Deutschland.
Zunehmende Armut und Drogenkonsum, Krisenintervention in der Familie bei Arbeitslosigkeit und Hilfen für kranke, chronisch kranke sowie pflegebedürftige und ältere allein stehende Menschen sind soziale und sozialpolitische Herausforderungen für diese Gesellschaft, denen nicht allein mit staatlichen Leistungen begegnet werden kann und darf, so Sven Picker. Der SoVD stelle in seinen Sozialberatungszentren einen ständig wachsenden Bedarf an Sozialberatung und Betreuung fest.
Sven Picker: Soziales Ehrenamt ist Ausdruck einer solidarischen Gesellschaft und muss mehr als bisher gefördert und unterstützt erden. Es darf einerseits nicht ein Rückgang des sozialen Engagements beklagt werden, wenn andererseits jeder Abschreibungskünstler in unserer Republik besser gestellt wird als ein engagierter Mitbürger, der durch seine soziale ehrenamtliche Tätigkeit letztlich wichtige Gemeinschaftsaufgaben erfüllt.
Der SoVD tritt für eine umfassende Förderung und rentenrechtliche Absicherung des sozialen Ehrenamts ein. Aus der Übernahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit dürfen keine Nachteile erwachsen. Die Organisation fordert Bundeskanzler Schröder auf, Bundesarbeitsminister Walter Riester zu verpflichten, seine positive Anregung noch im aktuellen Gesetzentwurf für die Rentenreform 2000 einzubringen.
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