Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Eichbauer kritisiert KfW-Kreditvergabe an Holzmann

(Berlin) - "Das Verhalten der KfW, nämlich die Kreditvergabe an die Philipp Holzmann AG, ist angesichts der in den vergangenen Tagen bekannt gewordenen Bedenken der EU-Kommission hinsichtlich der Sanierungsfähigkeit von Holzmann skandalös." Dies sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Fritz Eichbauer, am 31. August in Berlin.

"Wir waren schon immer der Auffassung, dass die Philipp Holzmann AG nicht sanierungsfähig ist. Die EU-Kommission hat mit ihrem langen Zögern und der jetzt bekannt gewordenen Suche nach externen Prüfern letztendlich indirekt unsere Position bestätigt." So Eichbauer weiter.

Die Sanierungsversuche des immer noch angeschlagenen Bauriesen gehen eindeutig auf Kosten der Mittelständler: Zum einen handelt der Konzern seit Monaten wider die gültigen Tarifverträge und erreicht damit enorme Kostenvorteile, wodurch er niedriger kalkulieren kann. Zum anderen drängt Holzmann damit Mittelständler aus einem Marktsegment, aus dem der Konzern sich nach eigenen Angaben eigentlich zurückziehen wollte, nämlich dem der kleineren Bauprojekte.

Weil aber nicht sein kann, was nicht sein darf, hat wieder einmal die Politik zugunsten des Konzern eingegriffen. Der KfW-Kredit wurde auf Weisung des Bundeskanzleramtes erteilt.

Der inländische Baumarkt leidet, wie Holzmann-Chef Hinrichs zurecht feststellte, immer noch an Überkapazitäten, die abgebaut werden müssen. Insofern ist es für den ZDB unverständlich, warum die Baukapazitäten von Holzmann mit staatlicher Unterstützung aufrechterhalten werden, Tausende von mittelständischen Bauunternehmen aber auch in diesem Jahr wieder Pleite gehen, ohne dass sie Kredite und sonstige staatliche Hilfen bekommen. "Anscheinend müssen wir unsere Firmen, so sie in Zahlungsschwierigkeiten geraten, auffordern, sich an das Bundeskanzleramt zu wenden, damit auch sie in den Genuss staatlicher Unterstützung kommen." So Eichbauer.

"Sollte Holzmann nicht in absehbarer Zeit zu einer Einhaltung des Flächentarifvertrages zurückkehren, werden wir weitere rechtliche Schritte sehr ernsthaft prüfen müssen", erklärte der ZDB-Präsident zum Abschluss.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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