Eigenkapitalforderungen an Banken: IHK befürchtet Verschärfung bei der Kreditversorgung

(Bayreuth) - Die IHK für Oberfranken Bayreuth befürchtet eine Verschärfung der Probleme, die viele mittelständische Unternehmen schon heute bei der Kreditversorgung haben, wenn die Eigenkapitalanforderungen an die Banken steigen. Hintergrund ist der Weltfinanzgipfel der G 20 in Pittsburgh, bei dem unter anderem über neue Eigenkapitalrichtlinien entschieden wurde. Dem Schlussdokument zufolge sollen bereits im kommenden Jahr schärfere Eigenkapitalvorschriften für Banken formuliert und bis Ende 2012 eingeführt werden.

Die Institute müssten dann - abhängig von ihrer Größe und den Risiken - mehr eigenes Geld vorhalten, um zu verhindern, dass sie selbst zu hohe Risiken eingehen. Messgröße ist dabei die Eigenkapitalquote, also das Verhältnis von Eigenkapital zu Kreditvolumen. Um die Eigenkapitalquote zu erhöhen, haben die Banken zwei Möglichkeiten: Sie können ihre Kapitalbasis verstärken, also mehr Eigenkapital vorhalten. Oder sie können ihr generelles Geschäftsvolumen reduzieren oder alternativ weniger Kredite vergeben.

"Schon jetzt ist es für viele Unternehmen schwierig, Kredite zu bekommen. Gerade die mittelständische Wirtschaft braucht die Banken aber als enge Partner in der Kreditversorgung und als Vermittler der bereitgestellten staatlichen Fördermittel. In Einzelfällen ist die Versorgung mit kurzfristiger Liquidität auch bei guten Perspektiven schon heute ein gravierendes Problem", so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans F. Trunzer. Er befürchtet, dass alleine die Aussicht auf steigende Eigenkapitalanforderungen an die Banken dazu führen wird, dass diese schon heute versuchen, vorsorglich Eigenkapital aufzubauen. "Damit verschärft sich die Lage bei der Kreditvergabe weiter, vor allem für mittelständische Unternehmen und Neugründungen", warnt der IHK-Hauptgeschäftsführer.

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(el)