Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

Eigenverantwortung ernst nehmen!

(Wiesbaden) - Der Berufsverband Deutscher Internisten unterstützt die Vorschläge des Bundesärztekammer-Präsidenten Dr. Jörg-Dietrich Hoppe zur Eigenverantwortung der Patienten und hält die Kritik an Hoppes Aussagen für völlig überzogen.

BDI-Präsident Wolfgang Wesiack stimmt Hoppe durchaus zu: Patienten, die auch nach ausführlicher Beratung durch ihren Arzt selbstverschuldete Risiken – wie beispielsweise Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und Alkoholgenuss – nicht aufgeben wollen und die Folgen ihrer Selbstbeschädigung deswegen medikamentös behandeln müssen, sollten die Kosten in der Tat zu einem erheblichen Teil selber tragen. „Wir können nicht ständig von der Eigenverantwortung der Patienten reden und dann laut aufschreien, wenn jemand Ernst damit machen will“, erklärte Wesiack.

Hoppes Vorschläge weisen laut Wesiack eindeutig in die richtige Richtung. Die Modalitäten dieser Eigenverantwortung müssten allerdings sorgfältig überlegt und ausgearbeitet werden. Relativ klar dürften beispielsweise die Verhältnisse beim Nikotin- und Alkoholabusus sein – beides ist medizinisch verifizierbar und liegt eindeutig in der Eigenverantwortung des Patienten. Wer auf diese Weise mit erheblichem finanziellen Aufwand seine Behandlungsbedürftigkeit aufrecht erhält, der müsse auch den finanziellen Aufwand für die Behandlung tragen.

Wesiack verweist darauf, dass einige Kassen schon heute ihren Versicherten einen Bonus gewähren, wenn sie Präventionsangebote wahrnehmen. „Es reicht aber nicht aus, wenn der Besuch von Fitness-Studios gefördert wird – mit solchen Angeboten erreicht man doch nur diejenigen, die ohnehin motiviert sind“, bemängelt Wesiack. Viel wichtiger sei es, die eher trägen und wenig motivierten Präventionsmuffel in Bewegung zu bringen, was leider ohne einen gewissen Druck nicht gehe: „Hier müssen wir einfach konsequent bleiben und dürfen nicht gleich nach dem ersten kleinen Schrittchen schon wieder stehen bleiben. Und deswegen begrüßt der BDI durchaus die Vorschläge des Bundesärztekammerpräsidenten. Diese Diskussion muss trotz aller giftigen Reaktionen auf Hoppes Vorschläge weitergeführt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: 0611/18133-0, Telefax: 0611/18133-50

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