Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Eine neue Waldstrategie ist gut, ein neues Waldgesetz ist besser

(Berlin) - Beim heutigen Waldkongress werden zentrale Empfehlungen aus Forst- und Holzwirtschaft, Naturschutz und Zivilgesellschaft zur Waldstrategie 2050 zusammengetragen. Vorangegangen war ein zehnmonatiger Stakeholder-Prozess ("Walddialog”), der heute endet. Der NABU fordert zu diesem Anlass, die Reform des Bundeswaldgesetzes zügig voranzubringen. Das Gesetz müssen den Umbau zu klimaresilienten Wäldern voranbringen und die naturverträgliche Waldbewirtschaftung verankern.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Dialogprozesse und Zukunftsstrategien sind zweifelsohne wichtig. Sie ändern jedoch nichts am akut schlechten Zustand unserer Wälder. Was es jetzt braucht, sind schnelle, konkrete und verbindliche Schritte. Die anstehende Reform des Bundeswaldgesetz weckt Hoffnung auf schnelle Veränderungen. Das Gesetz muss den Herausforderungen durch Natur- und Klimakrise gerecht werden und die dringend nötige Waldwende zügig einleiten. Durch die richtige Balance zwischen nachhaltiger Nutzung und wirksamen Schutz, können wir den deutschen Wald und seine überlebenswichtigen Funktionen erhalten. Die Ampelkoalition ist nun in der Verantwortung, hierfür die richtigen Weichen zu stellen.”

Das Bundeswaldgesetz müsse vor allem auf den Aufbau vielfältiger, klimaresilienter und naturnaher Wälder ausgerichtet werden, so Miller. Naturfeindliche und ökosystemschädigende Praktiken wie Entwässerung oder übermäßige Auflichtungen müssen verboten werden. Zudem dürfen Kahlschläge nicht länger mit Steuergeldern gefördert werden.

Sven Selbert, Referent für Waldnaturschutz und Nachhaltige Waldnutzung, ergänzt: "Der Dialog der Lobbyverbände hat im Kern viele alte Debatten aufgewärmt, aber nur wenige neue Erkenntnisse gebracht. Klar ist jedoch auch: Ein gesunder Wald ist im Interesse aller. Schonende Waldnutzung und verstärkter Waldnaturschutz sind dabei keine Gegenspieler der Holzwirtschaft, sondern tragen im Gegenteil dazu bei, die langfristige Holznutzung zu garantieren. Die Politik muss hier den richtigen ordnungs- und förderpolitischen Rahmen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und ressourceneffizienten Holzverwendung setzen.”

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(jg)

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