Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM) zum Nulltarif reißt tiefes Loch in Internisten-Honorare

(Wiesbaden) - Internisten, Radiologen und Nuklearmediziner sind die großen Verlierer der EBM-Reform 2020. Sie finanzieren die gewünschte Aufwertung der sprechenden Medizin fast im Alleingang. Die zwischen den Selbstverwaltungspartnern vereinbarte Kostenneutralität führt zwangsläufig zu einem innerärztlichen Verteilungskampf - sowohl zwischen als auch innerhalb der einzelnen Fachgruppen. Davor hatte der BDI von Anfang an gewarnt.

"Es ist geradezu grotesk, die Innere Medizin als rein technisches Fach zu definieren und ihr damit eine Aufwertung der Gesprächsleistungen vorzuenthalten. Die Innere Medizin hebt als integratives Fach mit ganzheitlichem Ansatz die künstliche Trennung zwischen sprechender und operativer Medizin auf. Weder in der hausärztlichen noch in der fachärztlichen Innere Medizin gibt es ein solches Entweder-oder", hebt BDI-Präsident Prof. Hans Martin Hoffmeister hervor.

Durch die Budgetierung erfolgt bereits jetzt schon eine betriebswirtschaftlich nicht nachvollziehbare Quotierung der Kosten des technischen Leistungsanteils. Eine weitere Abwertung der technischen Leistungen (z.B. Koloskopie, Sonographie, Langzeit-EKG), die notwendigerweise von Internistinnen und Internisten erbracht werden, verschärft diese Situation umso mehr.

Damit entstehen in der ambulanten Versorgung Verhältnisse wie im stationären Bereich unter DRG-Bedingungen. Dort werden unzureichende Investitionskosten seit Jahren quersubventioniert. Um technische Leistungen auch zukünftig im erforderlichen Umfang und auf hohem Niveau anbieten zu können, müssen diese für Internistinnen und Internisten wirtschaftlich darstellbar sein. Andernfalls drohen diese Leistungen in der ambulanten Versorgung wegzufallen.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Pressestelle Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: (0611) 18133-0, Fax: (0611) 18133-50

(sf)

NEWS TEILEN: