Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Einsparungen am falschen Ende / SPECTARIS sieht durch Gesundheitsreform Qualität der Hilfsmittelversorgung in Deutschland nachhaltig bedroht

(Berlin) - Der Medizintechnik-Branchenverband SPECTARIS fordert die Politik auf, bei der Versorgung von Patienten mit medizinischen Hilfsmitteln, nicht nur die Anschaffungs- und Investitionskosten zu betrachten. Mit dem Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) beschlossen, dürfen künftig ausschließlich solche Leistungserbringer Patienten versorgen, die einen Vertrag mit einer Krankenkasse geschlossen haben.

„Der Weg, der mit dem GKV-WSG eingeschlagen wurde, durch einen erhöhten Preisdruck Gelder einzusparen, kann von uns nicht mitgegangen werden. Eine bereits jetzt festzustellende sinkende Versorgungsqualität wird letztlich auch die Folgekosten erhöhen“, so SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens.

In der Vergangenheit wurden seitens der Krankenkassen bereits Leistungen gekürzt, wie beispielsweise bei Brillen. Auch das aktuelle Einsparziel bei der Hilfsmittelversorgung in Höhe von 300 Millionen Euro zeige, dass künftig eher weniger als mehr Geld zur Verfügung stehen wird. Die Kürzungen sollten den Versicherten offen kommuniziert werden, damit sie die Möglichkeit haben, durch Eigenleistungen eine bessere Versorgung zu erhalten.

„Wir als Verband können die Einsparungen zu Lasten der Qualität nicht mittragen. Industrie und Handel werden durch die Ausschreibungen der Krankenkassen zu Preisdumping gezwungen und der freie Markt wird eingeschränkt. Für den Nutzer von medizinischen Hilfsmitteln bedeuten die neuen gesetzlichen Regelungen der Gesundheitsreform zudem beträchtliche Einschnitte bei der Wahlfreiheit“, kommentiert Behrens.

Wie die Studienreihe „Das Einsparpotenzial innovativer Medizintechnik im Gesundheitswesen“ zeigt, ist das Einsparen von Leistungen zu kurzfristig gedacht. Höhere Investitionen in eine bessere Versorgung sind auch für die Krankenkassen kostengünstiger. Alleine der Einsatz einer innovativen Orthese zur Therapie eines Fersenbeinbruchs kann Kosten von circa 80 Millionen Euro pro Jahr einsparen helfen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Stefan Diepenbrock, Leiter, Verbandskommunikation Saarbrücker Str. 38, 10405 Berlin Telefon: (030) 414021-0, Telefax: (030) 414021-33

(el)

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