Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Einzelhandel: Flächentarif vor dem Aus?

(Berlin) - Die Gewerkschaft ver.di hat für den Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen eine Tarifforderung von 3,5 Prozent, mindestens aber 70 Euro, erhoben. Dazu erklärte am 7. März in Berlin der Geschäftsführer und tarifpolitische Experte des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Heribert Jöris:

"Zwei mal Minus ergibt nicht Plus. Angesichts eines Umsatzminus 2002 von 3,5 Prozent und einem zu erwartenden Minus von 1,5 Prozent in diesem Jahr sind Tarifanhebungen für die Einzelhandelsbranche nicht nachvollziehbar. In diesem Jahr geht es nicht um die Frage, wie hoch ein Tarifabschluss sein soll, sondern ob der Flächentarifvertrag im Einzelhandel überhaupt noch eine Zukunft hat. Die übertariflichen Zulagen in den Unternehmen sind schon lange abgeschmolzen. Unternehmen gehen vermehrt erwarteten zukünftigen Tariferhöhungen dadurch aus dem Weg, dass sie sich aus der Tarifbindung verabschieden.

Wir brauchen deshalb im Handel Tarifabschlüsse, die der Branchensituation gerecht werden. Wir brauchen die Öffnung der Tarifverträge für die Einführung ertrags- und erfolgsabhängiger Komponenten. Wir brauchen in den Tarifverträgen des Einzelhandels Härteklauseln für Unternehmen, die zur Beschäftigungssicherung von den Tarifstandards abweichen müssen. Nur das ist eine zukunftsorientierte Tarifpolitik im Einzelhandel. Wenn sich ver.di dem verweigert, muss der Gesetzgeber mit gesetzlichen Tariföffnungsklauseln reagieren. Sonst ist Ladenschluss für den Flächentarifvertrag im Einzelhandel."

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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