Energie- und Heizkostenexplosion stoppen Deutscher Mieterbund fordert "Runden Tisch"
(Berlin) - "Wir müssen die Energie- und Heizkostenexplosion stoppen. Der Winter 2005 droht der teuerste in der Nachkriegsgeschichte zu werden. Bis zu 500 Euro mehr werden Verbraucher dann für Heiz- und Stromkosten zahlen, wenn nicht gegengesteuert wird. Politik, Mieterbund, Verbraucherverbände, Wohnungswirtschaft und Energieversorger müssen deshalb jetzt zusammenkommen und an einem "Runden Tisch" vorbehaltlos über Strategien und Maßnahmen beraten, wie kurz und mittelfristig die Heizkostenexplosion gestoppt werden kann", forderte Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB), in Berlin. "Wir brauchen schnelle Beschlüsse, Vorgaben und Entscheidungen. Mieter und Verbraucher können den hohen Heizkosten nicht ausweichen. Viele von ihnen werden in diesem Winter frieren; sie sind nicht in der Lage, die Mehrkosten für Heizung aus eigener Kraft aufzubringen."
Der Heizölpreis hat sich in den letzten 20 Monaten verdoppelt. Das bedeutet Mehrkosten für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in Höhe von 370 Euro, für eine 90 Quadratmeter große Wohnung sind das 476 Euro. Nachdem der Gaspreis, anders als die Ölpreise, schon zwischen den Jahren 2000 und 2004 um 21,4 Prozent angestiegen ist, sollen in diesem Jahr die Preise nochmals um rund 21 Prozent klettern. Das bedeutet, der Winter 2005 wird für die Bewohner einer 70 Quadratmeter großen Wohnung 119 Euro teurer als der Winter 2004, die 90 Quadratmeter große Wohnung kostet dann 153 Euro mehr. Auch die Stromkosten haben zwischen 2000 und 2004 um knapp 20 Prozent zugelegt. Auch hier werden für das Jahr 2005 drastische Preiserhöhungen angekündigt. Ein Zweipersonenhaushalt wird Ende des Jahres 120 Euro mehr für Strom zahlen müssen als noch im Jahr 2000. Der Vierpersonenhaushalt zahlt dann 172 Euro mehr.
"Wird die von der CDU vorgesehene Mehrwertsteuererhöhung umgesetzt, müssen Mieter für Heiz- und Betriebskosten noch tiefer in die Tasche greifen. Je nach Haushaltsgröße liegt die Mehrbelastung zwischen 20 und 50 Euro im Jahr", sagte Dr. Franz-Georg Rips.
Der Deutsche Mieterbund weist darauf hin, dass es bei der Explosion der Energiekosten nicht nur um die Interessen der Industrie und der Autofahrer geht. Massiv betroffen sind auch und gerade die selbstnutzenden Eigentümer und die Mieterhaushalte.
"Ein 'Runder Tisch' zum Thema Heizkosten, an dem Bundesregierung, Parteien, Deutscher Mieterbund, Verbraucherverbände, anbietende Wohnungswirtschaft und Energieversorger vertreten sind, hat sich vor allem mit folgenden Fragen zu befassen:
- Anreize oder Fördermaßnahmen zu Energieeinsparungen und Modernisierungen im Wohnungsbestand,
-Energiepass als Transparenz- und Steuerungsinstrument,
- Sicherung und Ausbau erneuerbarer Energien,
- Abkoppelung des Gaspreises vom Öl,
- Steuern, vor allem Ökosteuer und Mehrwertsteuer,
- Beihilfen, Zuschüsse für bedürftige Haushalte,
- Transparenz von Gas- und Stromtarifen,
- Durchleitungskosten für die Benutzung der Netze,
- Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen auf dem Energiemarkt."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Mieterbund e.V. (DMB)
Littenstr. 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/223230, Telefax: 030/22323100
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