Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Energieträger Flüssiggas kann teuer werden / Nur flexible Lieferantenwahl kann Kosten mindern

(Leipzig) - Der Energieträger Flüssiggas kommt meist dann zum Einsatz, wenn kein Erdgas verfügbar oder die Verwendung von Heizöl z.B. im Wasserschutzgebiet nicht möglich ist. Nach Heizöl und Erdgas steht Flüssiggas bezüglich der Kosten pro Kilowattstunde an dritter Stelle und stellt damit einen relativ teuren Energieträger dar.

"Wer seine Heizung mit Flüssiggas betreiben muss, sollte einige Dinge beachten, um gegebenenfalls vor höheren Kosten gefeit zu sein", informiert Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. "Vor allem sollte man rechtzeitig die unterschiedlichen Möglichkeiten der Beschaffung einer Tankanlage abwägen".

So kann ein Tank gemietet oder gekauft werden, sogar ein Mietkauf ist möglich. Wer die auf lange Sicht teurere Variante der Miete wählt und damit einhergehend langjährige Lieferverträge abschließt, hat die ungünstigste Konstellation gewählt. Die freie Wahl des Einkaufs des Flüssiggases ist damit stark eingeschränkt, wenn nicht gar unmöglich. Verbraucher, die sich an einen Anbieter binden, müssen oft mit extrem hohen Preisen rechnen.

Eine Alternative dazu ist der Mietkauf, bei dem von vornherein festgelegt wird, dass der Kauf nach beispielsweise fünf Jahren unter Anrechnung der bis dahin gezahlten Miete erfolgt.

"Die beste Variante ist der Kauf eines Tanks ohne vertragliche Bindung an einen Lieferanten", informiert Pause. "So kann immer der jeweils günstigste Flüssiggasanbieter gewählt und Geld gespart werden". Natürlich muss dann für die Wartung der Anlage selbst gesorgt werden. Das ist über TÜV oder Dekra unproblematisch möglich und außerdem oft kostengünstiger als beispielsweise über einen Wartungsvertrag im Rahmen eines Mietverhältnisses.

Auch der oft als Gegenargument genannte Versicherungsschutz bereitet keine Probleme, da sowohl die Sach- als auch die Haftpflichtversicherung unkompliziert mit dem Versicherer geregelt werden können. Als weiteres "Problem" der Eigenversorgung wird immer wieder ins Feld geführt, die Liefersicherheit sei nicht gewährleistet.

Der Verbraucherzentrale ist aber kein einziger Fall bekannt geworden, in dem Verbraucher, die ihren Tank befüllen wollten und das auch bezahlen konnten, kein Flüssiggas bekamen. Außerdem kann man sicher sein, dass die Gasqualität aller Anbieter der vorgeschriebenen Norm entspricht.

Vielen Verbrauchern ist die Möglichkeit der freien Wahl des Anbieters allerdings durch lange Tank-Mietverträge und der gleichzeitigen Lieferbindung erschwert. Wer die Vertragskündigung und den Aufwand für die Organisation der "Eigenversorgung" scheut, sollte wenigstens Preisvergleiche anstellen und mit dem Vertragspartner verhandeln. Wer hartnäckig ist, kann den Preis erheblich drücken. Es gibt Beispiele, bei denen Kunden bei den Unternehmen Nachlässe von bis zu 30 Prozent erreicht haben.

Wer den Neukauf einer Heizungsanlage bei einem Neubau plant, sollte zur Energieträgerwahl bei der Verbraucherzentrale Sachsen eine persönliche Energieberatung an einem von 46 sachsenweit angebotenen Standorten in Anspruch nehmen. Die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Beratung kostet den symbolischen Betrag von fünf Euro. Die jeweiligen Energieberatungsstandorte sind zu finden unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V. Pressestelle Brühl 34-38, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826

NEWS TEILEN: