Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Engagement in Moscheen zählt bisher nicht / Integration, Demographie und Partizipation zentrale Themen beim 1. Zukunftssymposium Bürgerengagement und gesellschaftlicher Wandel / Dachverbände fordern bessere Koordination

(Köln/Berlin) - Seit Donnerstag (25. Juni 2009) tagen rund 200 Führungskräfte aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beim 1. Zukunftssymposium in Köln, um erstmals gemeinsam über die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für die Gesellschaft zu diskutieren. Sektorenübergreifende Kooperationen nehmen bei der Bewältigung von Gemeinwohlfragen an Umfang und Qualität zu, müssen aber nach Meinung der Tagungsteilnehmer weiter ausgebaut werden. Das Zusammenwirken von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sei eine wesentliche Voraussetzung für Stabilität und Wohlstand.

Der Staat braucht alle Bürger

Damit sich die Menschen in die Gemeinschaft einbringen wollen, müsse ihr Engagement noch stärker honoriert werden, sagte Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes
Nordrhein-Westfalen: "Wenn wir Katholiken in der Pfarre Altennachmittage organisieren, ist das ehrenamtliches Engagement. Kümmern sich Muslime beim Tee um die Älteren in der Moschee, dann wird das Parallelgesellschaft genannt. In unserem Denken und unser Sprache haben wir noch einiges zu verändern."

Auf der vom Zukunftsfonds der Generali Deutschland und dem Bundesverband Deutscher Stiftungen organisierten Konferenz appelierte der Sprecher des Vorstands der Generali Deutschland, Dietmar Meister, an das gemeinsame Verantwortungsbewusstsein: "Die eigene Verantwortung für das Gemeinwohl kann man nicht delegieren. Aber man muss auch andere stärken, die sich engagieren wollen. Die Wirtschaft kann dabei wichtige Impulse geben."

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück dankte dem Bundesverband Deutscher Stiftungen für die Kooperation bei den 2007 in Kraft getretenen "Hilfen für Helfer", mit denen die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche und Stiftungen spürbar verbessert worden seien. Hier liege man europaweit an der Spitze. Steinbrück lobte vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise das "zupackende, kreative Handeln" der Stifter und Stiftungen und betonte ihr "starkes Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft unseres Landes und seiner Menschen". Die Bedeutung der Stiftungen wachse "in dem Maße, wie die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements wächst. Und dieses Wachstum ist erheblich."

Engagementwillige koordinierter fördern

Vertreter der Dachverbände gemeinnütziger Organisationen kritisierten das unkoordinierte Nebeneinander bei der Unterstützung Engagierter. Sie forderten, mit einem nationalen Engagementförderplan die Maßnahmen zur Stärkung des freiwilligen Einsatzes in Vereinen, Stiftungen und Initiativen zu bündeln.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen Anke Pätsch, Pressesprecherin Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 8979470, Telefax: (030) 89794711

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