Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Engpass bei Hausärzt*innen: SoVD fordert schnelles Handeln

(Hannover) - Die hausärztliche Versorgung in Niedersachsen wird sich in vielen Regionen bis 2040 weiter verschlechtern. Das zeigen aktuelle Zahlen, die das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung und die Bertelsmann Stiftung errechnet haben. Angesichts dieses düsteren Bilds fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen mehr Anstrengungen von Bund, Land und Kommunen, damit es nicht vom Wohnort abhängt, ob jemand gesundheitlich gut versorgt wird oder nicht.

„Schon jetzt gibt es in Niedersachsen immer weniger Hausarztpraxen. Gerade die ländlichen Regionen sind betroffen. Dass sich die Lage laut Berechnung bis 2040 noch weiter verschärft, ist dramatisch“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Den Zahlen zufolge sind zukünftig besonders der Nordwesten und Südosten Niedersachsens betroffen. „Unter anderem in Leer, Papenburg, Meppen, Wolfsburg und Salzgitter droht eine Unterversorgung. Das zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen der Politik nicht greifen“, stellt Swinke fest. Gerade mit Blick auf Ältere, chronisch Kranke und Pflegebedürftige müsse nun schnell gehandelt werden.

Dem größten Sozialverband zufolge stehen jetzt alle Verantwortlichen in Bund, Land und Kommunen gemeinsam in der Pflicht. „Generell müssen mehr Anreize geschaffen werden, um eine Hausarztpraxis zu gründen. Das geht zum Beispiel durch die finanzielle Unterstützung beim Bau oder bei der Ausstattung von Praxisräumen. Außerdem brauchen wir strengere Regeln, damit bestehende Praxen nicht von profitorientierten Investoren übernommen werden“, erläutert der Vorstandsvorsitzende. Auch sei es notwendig, dass bereits bewährte Modellprojekte wie die Gemeindeschwester, die Hausärzt*innen entlasten sollen, ausgeweitet werden.

„Dass in Niedersachsen eine Unterversorgung mit Hausärzt*innen droht, ist eigentlich schon lange bekannt. Die Untersuchung zeigt jetzt noch einmal schwarz auf weiß, dass Maßnahmen schneller und konsequenter angeschoben und umgesetzt werden müssen“, macht Swinke deutlich.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Stefanie Jäkel, Pressesprecher(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480

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