Pressemitteilung | BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.

Entsorgungs-Branche spiegelt aktuelle Konjunktur wider

(Köln) - Die allgemeine Wirtschaftskrise sorgt in der deutschen Entsorgungsbranche weiterhin für eine zurückhaltende Beurteilung der Geschäftsentwicklung. Sinkende Umsätze und rückläufige Erträge sind Ausdruck der derzeit schwachen Gesamtkonjunktur. Gleichzeitig setzt die Branche offensichtlich auf eine leichte Klimaverbesserung im zweiten Halbjahr 2002. Dies ist das Ergebnis der Sommerumfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. – BDE (Köln) unter seinen Mitgliedsunternehmen.

Die aktuelle Konjunkturschwäche macht auch vor der Entsorgungsbranche nicht Halt. „Die anhaltende Wirtschaftskrise und ein harter Wettbewerb sorgen zur Zeit bei fast allen Unternehmen für eine verhaltene Stimmung und zurückhaltende Prognosen“, fasst BDE-Geschäftsführer Hanskarl Willms die Ergebnisse einer aktuellen Befragung von rund 900 Mitgliedsunternehmen zusammen. „Ähnlich wie die gesamte deutsche Industrie leidet auch die Entsorgungsbranche unter der allgemeinen Stagnation und fehlenden Impulsen für eine Belebung der Wirtschaft.“

So melden 50 Prozent der Unternehmen für das erste Halbjahr 2002 sinkende bis stark sinkende Umsätze im Vergleich zum 2. Halbjahr 2001, während rund 23 Prozent von gestiegenen Umsätzen berichten. Befragt nach dem Umsatzverlauf in den verbleibenden Monaten bis zum Jahreswechsel hofft allerdings immerhin ein Drittel auf Besserung und ein weiteres Drittel geht von Stagnation aus; der Rest der Befragten befürchtet angesichts der allgemeinen Wirtschaftsflaute weitere Einbrüche.

Bei den Erträgen machen gut 13 Prozent positive Angaben, ein Viertel meldet „unverändert“, doch mehr als 60 Prozent der Entsorgungsunternehmen klagen über schrumpfende Margen und spiegeln damit den gesamtwirtschaftlichen Negativ-Trend wider. Befragt nach den Aussichten für den Rest des Jahres, hoffen mit etwa 37 Prozent allerdings schon deutlich mehr auf eine Fortdauer der gegenwärtigen Lage und knapp 20 Prozent gar auf Zuwächse, während 45 Prozent mit Einbußen rechnen.

Auch im Bereich Investitionen scheint sich das Klima mit Blick auf das zweite Halbjahr etwas zu bessern: Immerhin 24 Prozent der Befragten wollen vermehrte Ausgaben tätigen und nur 41 Prozent deutliche Abstriche machen. Bereits in den ersten sechs Monaten legten 16 Prozent der Betriebe hier deutlich zu.

Die Mehrheit der deutschen Entsorgungsbetriebe hält trotz schwieriger Rahmenbedingungen an den Beschäftigtenzahlen fest. Im ersten Halbjahr blieb bei 54 Prozent die Personaldecke konstant, für die kommenden sechs Monaten haben dies gar 59 Prozent der befragten Unternehmen angekündigt. Zwölf Prozent stellten im abgelaufenen Halbjahr sogar neue Mitarbeiter ein; demgegenüber bauten 35 Prozent Beschäftigung ab. Verantwortung übernimmt die Branche weiterhin im Bereich der Berufsausbildung junger Menschen: 77 Prozent der Befragten haben die Zahl ihrer Auszubildenden konstant gehalten, und 71 Prozent wollen daran auch im zweiten Halbjahr nichts ändern.

Steigende Kosten bei sinkendem Preisniveau sowie niedrige Auslastungsquoten sind weitere Indizien einer allgemeinen Wirtschaftskrise und tragen zur gedämpften Stimmung unter den deutschen Entsorgern bei. Hanskarl Willms: „Positive Prognosen sind derzeit nicht nur in unserer Branche die Ausnahme. Sobald sich eine deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Gesamtsituation einstellt, dürfte auch die deutsche Entsorgungswirtschaft wieder mit mehr Optimismus in die Zukunft blicken.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. (BDE) Schönhauser Str. 3 50968 Köln Telefon: 0221/9347000 Telefax: 0221/93470090

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