Pressemitteilung | BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.

Entsorgungswirtschaft kann nicht mit Strommarkt gleichgesetzt werden

(Berlin) - Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. hat Behauptungen zurückgewiesen, wonach eine Liberalisierung der Entsorgungsstrukturen zwangsläufig, ähnlich wie auf dem Strommarkt, zu Preissteigerungen führt.

"Die Entsorgungswirtschaft ist nicht die Energiewirtschaft", so der Hauptgeschäftsführer des BDE, Frank-Rainer Billigmann, am Rande der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes in Hamburg. Die beiden Branchen seien, so Billigmann weiter, nicht miteinander vergleichbar. So hat mehr Wettbewerb durch Privatisierung in vielen Bereichen der ehemals klassischen Daseinsvorsorge Kostenreduzierungen für die Bürger gebracht. Dies beweisen der liberalisierte Telekommunikationsmarkt genauso wie der Bereich der Paketzustelldienste oder die Erfahrungen im Wasser- und Abwasserbereich.

Billigmann: "Obwohl in Deutschland nur wenige Private am Markt sind, sind die Gebühren hier bis zu 25 Prozent günstiger als bei städtischen Anbietern. Auch der internationale Vergleich beispielsweise mit Frankreich und England bestätigt dies. Dort werden die Dienstleistungen der Wasserwirtschaft fast ausschließlich durch private Anbieter erbracht. Nicht ohne Erfolg für den Geldbeutel der Bürger: Kostet der Kubikmeter Wasser dort im Schnitt 1,09 beziehungsweise 1,25 Euro, so sind es hier in Deutschland 1,80 Euro."

Auch der Entsorgungsmarkt in den USA zeige, so Billigmann, dass gerade ein liberalisierter Markt eine Monopolbildungen jeglicher Art verhindert und darüber hinaus Kostenreduzierungen für den Bürger bringe. So konkurrieren dort neben Großunternehmen rund 6.000 kleine und mittlere Firmen, meist im Familienbesitz, um die Kunden. Gerade die kleineren Unternehmen können sich dabei durch eine konsequente Serviceorientierung am Markt behaupten. Vor diesem Hintergrund sei es nicht verwunderlich, so Billigmann, dass auch die EU mit ihrem Grünbuch mittlerweile den Weg nach vorne freigemacht hat und sich damit inhaltlich voll auf einer Linie mit der Mehrheit der bisherigen und neuen EU-Staaten befindet.

"Diese Bestrebungen werden sich sicherlich mit Blick auf die neuen Beitrittsländer noch verstärken. Denn hier ist in der Regel gar nicht das Geld vorhanden, um diese Aufgaben staatlich zu lösen. Nur durch das Engagement privaten Kapitals sind dort die erheblichen Investitionen zum Aufbau einer modernen und ökologisch vorteilhaften Entsorgungswirtschaft zu realisieren. Schon alleine unter diesem Gesichtspunkt geht an einer weiteren Liberalisierung des Entsorgungsmarktes in Europa kein Weg vorbei", so Billigmann weiter.

"Vollkommen absurd ist schließlich der Vorwurf, privatwirtschaftliches Engagement würde zu Leistungsverschlechterungen oder gar zu einem Rückschritt bei den ökologischen Standards führen. Gerade die Erfahrungen in Deutschland haben gezeigt, dass die Unternehmen der privaten Entsorgungswirtschaft gemeinsam mit den Kollegenverbänden der öffentlich-rechtlich strukturierten Entsorgungsunternehmen in der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft (EdDE) und im Normausschuss Kommunale Technik (NKT) Motor des Dienstleistungsgedankens und des ökologischen Fortschritts in der Abfallwirtschaft waren und sind. Diese gemeinsam erarbeiteten hohen Standards haben die privaten Unternehmen auch bei ihrem Engagement in Osteuropa beibehalten und so zu den erheblichen Verbesserungen im Umweltsektor maßgeblich beigetragen", so Billigmann abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. (BDE) Tempelhofer Ufer 37, 10963 Berlin Telefon: 030/5900335-0, Telefax: 030/5900335-99

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