Enttäuschender Mai für den Großhandel

(Berlin) - "Deutschland hängt nach wie vor am Tropf der Weltwirtschaft. Von einer wirtschaftlichen Erholung aus eigener Kraft kann man nicht sprechen. Dies belegt das schwache Großhandelsergebnis im Monat Mai. Privater Verbrauch und Investitionsnachfrage sind weiterhin zu schwach für eine kräftige Konjunkturbelebung." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), am 30. Juni in Berlin anlässlich der Veröffentlichung der Großhandelsumsatzzahlen durch das Statistische Bundesamt.

Nachdem sich die Wachstumsdynamik bereits im Februar verlangsamt hatte, mussten die Händler in der Mitte des zweiten Quartals 2004 einen Umsatzrückgang hinnehmen. Die Großhandelsumsätze gingen im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 1,7 und real 5,3 Prozent zurück. Die Umsätze im konsumnahen Großhandel lagen nominal annähernd 2,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die Absatzzahlen im produktions- und investitionsnahen Großhandel gaben um 0,7 Prozent nach.

"Ein schwacher Umsatzmonat im Großhandel ist noch kein verlässlicher Indikator für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Es zeigt sich aber deutlich, dass die deutsche Binnenwirtschaft nicht nachhaltig aufwärtsgerichtet ist und mit Rückschlägen gerechnet werden muss. Der von der Bundesregierung eingeschlagene Reformkurs muss mit erhöhtem Tempo fortgesetzt werden, um nicht weiter an Boden gegenüber unseren weltweiten Konkurrenten zu verlieren. Ein Zurück bei Harz IV wäre eine Katastrophe für Arbeitsmarkt und Binnenwirtschaft" so Börner abschließend.

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