Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung an der UniversitĂ€t MĂŒnchen e.V.

Ergebnisse des Ifo World Economic Survey (WES) vom 4. Quartal 2005 in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris / Ifo Weltwirtschaftsklima aufgehellt

(MĂŒnchen) - Erstmals seit Anfang 2004 hat sich das ifo Weltwirtschaftsklima, das in den letzten Quartalen auf hohem Niveau sukzessive nachgegeben hatte, wieder verbessert. Schon die letzte Umfrage vor einem Vierteljahr hatte eine Beendigung des AbwĂ€rtstrends des Indikators signalisiert. Die Verbesserung betraf allerdings ausschließlich die EinschĂ€tzung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage. Die Erwartungen fĂŒr die nĂ€chsten sechs Monate haben sich demgegenĂŒber geringfĂŒgig abgeschwĂ€cht. Insgesamt signalisiert der World Economic Survey eine weiterhin robuste Weltkonjunktur. Die leichte AbschwĂ€chung des weltwirtschaftlichen Wachstums wĂ€hrend der letzten Monate war vermutlich nur temporĂ€r. Nach dem Urteil der WES-Experten ist sie von einer Wachstumsbeschleunigung abgelöst worden.

GĂŒnstige Tendenzen sind insbesondere in Westeuropa auszumachen. Sowohl die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Erwartungen fĂŒr die nĂ€chsten sechs Monate zeigten nach oben. Auch in Asien stieg der Klimaindikator an. Einer wieder zuversichtlicheren EinschĂ€tzung der gegenwĂ€rtigen wirtschaftlichen Lage standen hier allerdings etwas vorsichtigere Erwartungen gegenĂŒber. Einzig in Nordamerika ging der Klimaindikator zurĂŒck. Die Erwartungen haben sich dort deutlich verschlechtert; auch die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Lage sind weniger positiv ausgefallen als im Vorquartal.

Anders als in den ersten drei Erhebungen dieses Jahres wird nun doch mit einer spĂŒrbaren VerstĂ€rkung der Inflation gerechnet. WĂ€hrend die WES-Experten in den vergangenen Umfragen von einem Anstieg der weltweiten Konsumentenpreise um 2,9 Prozent ausgegangen waren, rechnen sie nun mit einer Steigerungsrate von 3,3 Prozent. Die im Jahresverlauf sprunghaft gestiegenen Öl und sonstigen Rohstoffpreise scheinen damit stĂ€rker als ursprĂŒnglich angenommen auf die Konsumentenpreise durchzuschlagen.

Wohl bedingt durch die gestiegenen Inflationserwartungen rechnen die Experten mit weiteren Zinssteigerungen, vor allem in Nordamerika und Asien, aber auch in Westeuropa. Der US Dollar, der mehr als zwei Jahre als unterbewertet eingestuft wurde, wird nun als angemessen bewertet angesehen. Dagegen wurden der Euro und das britische Pfund nochmals, wenn auch weniger hĂ€ufig als bei den letzten Erhebungen, als ĂŒberbewertet bezeichnet. Der japanische Yen ist erstmals seit Anfang 2004 wieder als leicht unterbewertet eingestuft worden.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung e.V. Annette Marquardt, Pressesprecher Poschingerstr. 5, 81679 MĂŒnchen Telefon: (089) 92240, Telefax: (089) 985369

(sa)

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