Erneuter Rechtschreibstreit ist lästig
(Bonn) - Den Versuch, eine erneute Diskussion um die beschlossene Rechtschreibreform zu beleben, bezeichnet der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung VBE, Ludwig Eckinger, als »lästig«. »Erneut an der Reform herumwerkeln zu wollen, noch dazu von einer Zeitung gedeckt, ist ein unglaublicher Vorgang, der offenbar vergessen machen will, dass die Reform Ergebnis eines Konsenses ist«, so Eckinger.
Deutsch dürfe nicht mit der Rechtschreibung gleichgesetzt werden. Diese sei zwar ein wichtiges, unverzichtbares Hilfsmittel, aber nicht mehr. »In der Grundschule wird dies oft anderes praktiziert. Da erfahren Diktate eine unangemessene Aufwertung«, betont der VBE-Bundesvorsitzende. »Vielmehr geht es darum, Kindern die nötige Sprachkompetenz zu vermitteln. Sie sollen befähigt werden, Probleme sprachlich auf den Punkt zu bringen, sich nicht nur mit Sprachbrocken zu verständigen, sondern durchformulieren können.« Die Sprachkultur in diesem Sinne zu pflegen und zu fördern hält Ludwig Eckinger für »eine vorrangige Aufgabe, für die es sich zu engagieren gilt«. »Das Sommertheater um die Rechtschreibreform kann ich nur als unernsten Beitrag ansehen.«
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