Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

Erste Anzeichen für wirtschaftliche Belebung

(Frankfurt a.M.) - Die Stimmung der Wirtschaft im IHK-Bezirk Frankfurt am Main hat sich im 3. Quartal leicht verbessert. Der IHK-Geschäftsklimaindikator kann sich von seinen Tiefstständen vom Frühjahr befreien. Im Vergleich zum schwachen Vorquartal steigt das Konjunkturbarometer um 10 Punkte und liegt aktuell bei 110,8 Punkten (Der Indikator kann zwischen 0 und 200 Punkten schwanken). Dies ist das Ergebnis der aktuellen repräsentativen Konjunkturumfrage der IHK Frankfurt am Main unter 1.200 Unternehmen im IHK-Bezirk (Stadt Frankfurt, Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis).

Der Anstieg des Geschäftsklimaindikators beruht jedoch so gut wie ausschließlich auf der verbesserten Erwartungshaltung der Unternehmen. Die aktuelle Geschäftslage bleibt schwach. Über ein Drittel der Unternehmen bewertet die eigene Lage nach wie vor als „schlecht“, nur 13,3 Prozent bezeichnen die gegenwärtige Situation als „gut“. Immerhin 53 Prozent der Wirtschaft können zumindest zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Bei der Bewertung der Entwicklung der künftigen Lage gewinnen die Optimisten die Oberhand: 36 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung der eignen Lage in den kommenden Monaten, 34,5 Prozent befürchten eine Verschlechterung ihrer Situation. Vor drei Monaten war der Anteil der Erwartungspessimisten mit rund 45 Prozent noch deutlich größer.

Nach dem Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts im ersten Halbjahr 2003 besteht jetzt die Möglichkeit zu einer konjunkturellen Trendwende. „Die Zeichen des

Aufschwungs mehren sich“, kommentiert IHK-Chefvolkswirt Dr. Rainer Behrend die aktuelle Lage.

Getragen von den positiven Konjunktursignalen aus dem Ausland wird insbesondere vom exportorientierten Produzierenden Gewerbe eine spürbare Belebung im weiteren Verlauf des Jahres erwartet. Der Geschäftsklimaindikator der Industrie steigt um 9,2 Zähler auf 113,2 Punkte. 36,7 Prozent der Industriebetriebe erwarten eine deutliche Entspannung in den kommenden Monaten. Auch die Stimmung im Baugewerbe kann sich nach Jahren der Branchenrezession wieder etwas aufhellen. Insbesondere der Wohnungsbau hat sich etwas belebt. Das niedrige Zinsniveau und vorgezogene Bauinvestitionen auf Grund der Unsicherheit über die zukünftige Regelung der Eigenheimzulage haben hierzu beigetragen. Eine sichere Trendwende ist daraus aber nicht abzuleiten.

Noch kein Aufbruchsignal ist auf dem Arbeitsmarkt auszumachen. Die Lage bleibt angespannt. Auch der leichte Rückgang der Arbeitslosenzahlen im August im Arbeitsamtbezirk Frankfurt kann nicht darüber hinweg täuschen. Fast 40 Prozent der Unternehmen planen einen weiteren Beschäftigungsabbau. Die bislang eingeleiteten Reformmaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt greifen nicht weit genug. „Sollten die weiter angekündigten Reformen zur Senkung der Lohnnebenkoten ausbleiben, droht trotz langsam einsetzender Wachstumsbelebung eine Verfestigung der Beschäftigungskrise“, mahnt Behrend.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt Telefon: 069/21970, Telefax: 069/21971424

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