Erstmalige internationale Verständigung auf signifikante Senkung von Methanemissionen ist großer Schritt nach vorn
- Energie-Verbände begrüßen Versprechen von über 100 Staaten zur Reduzierung von Methanemissionen auf der Klimakonferenz in Glasgow (COP26)
- Die Gaswirtschaft arbeitet kontinuierlich an wirksamer Reduzierung ihres Anteils der Methanemissionen durch fortlaufende Modernisierung der Infrastruktur
- Verbesserte und transparente Mess- und Detektionsverfahren sind wichtige Grundlage für die Reduktionsmaßnahmen
- Die Methanemissionen der deutschen Gaswirtschaft haben sich seit 1990 um 40 Prozent verringert
- Wo heute Erdgas fließt, können zukünftig erneuerbare und dekarbonisierte Gase eingesetzt werden
(Berlin) - Die Verbände der deutschen Energiewirtschaft BDEW, BVEG, DVGW, FNB Gas, VKU sowie Zukunft Gas begrüßen, dass sich mehr als 100 Staaten im Zuge der Klimakonferenz in Glasgow auf Initiative der EU und den USA im "Global Methane Pledge" zum ambitionierten kollektiven Ziel der Reduktion von Methanemissionen bekannt haben. Dies ist ein großer Schritt nach vorn, der eine wichtige Signalwirkung auch für die Staaten haben kann, die bislang noch nicht zu den Unterzeichnern gehören. Die Senkung des Methanausstoßes ist eine globale Herausforderung und wird nur gelingen, wenn die Mitglieder der Staatengemeinschaft an einem Strang ziehen. Auch wenn die flüchtigen Methanemissionen der Öl- und Gasindustrie in Europa lediglich 0,6 Prozent an den europaweiten Treibhausgas-Emissionen ausmachen, so ist und bleibt es erklärtes Ziel der Branche, den Ausstoß an klimaschädlichem Methan weiter zu senken.
Die deutsche Gaswirtschaft reduziert ihre Emissionen bereits seit Jahrzehnten kontinuierlich und liefert damit eine Blaupause auch für andere Länder, die noch am Anfang ihrer Aktivitäten zur Reduktion von Methanemissionen stehen. Seit 1990 hat sie rund 40 Prozent Methanemissionen eingespart. Dies ist in erster Linie auf die Modernisierung des Leitungsnetzes, strenge Vorgaben beim Leitungs- und Anlagenbau und auf verbesserte und transparente Mess- und Detektionsmethoden zurückzuführen. Zu den technischen Reduktionsverfahren zählen beispielsweise die konsequente Nutzung von mobilen Verdichtern sowie der Einsatz von Hubschraubern und Drohnen bei der Suche nach Leckagen im Netz. "Die Initiative von Glasgow zeigt, wie wichtig gemeinsame Ziele auf internationaler Ebene sind. Auch die deutsche Gaswirtschaft steht in der Verantwortung und wird sich auf dem Erreichten nicht ausruhen. Um den Methanausstoß entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Energieträgers Erdgas weiter zu senken, führt die Gaswirtschaft beispielsweise umfassende und systematische Messprogramme für Transport- und Verteilnetze sowie Anwendungen durch", erklären die Verbändevertreter.
Die Verbände unterstützen die Ziele des European Green Deal zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050. Um die Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent netto bis 2030 zu ermöglichen, müssen im Zuge der angekündigten legislativen Maßnahmen der EU die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Bei allen geplanten Maßnahmen sind außerdem die Kriterien einer jederzeit sicheren Energieversorgung sowie die Bezahlbarkeit und die soziale Ausgewogenheit für die Verbraucher zu beachten.
Erneuerbare Gase sowie in der Transformationsphase Erdgas und dekarbonisierte Gase und die zugehörige Infrastruktur können hier einen entscheidenden Beitrag für die Dekarbonisierung aller Sektoren liefern. Das Vermeiden von Methanemissionen entlang der Gaslieferkette und in allen Sektoren ist ein Baustein auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Die deutsche Gaswirtschaft investiert seit Jahrzehnten kontinuierlich in Maßnahmen zur Reduktion von Methanemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette - in gemeinsamen Initiativen sowie individuell durch konkrete Maßnahmen der Unternehmen - und wird dies fortsetzen.
Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
Birgit Heinrich, Stellv. Pressesprecher
Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin
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