Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

EU-Osterweiterung bietet Chancen für Landwirtschaft und LandFrauen

(Berlin) - Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) hat sich intensiv mit der EU-Osterweiterung beschäftigt und dazu ein Positionspapier verabschiedet. „Durch die Osterweiterung ist die EU ländlicher und grüner geworden“, sagte dlv-Präsidentin Erika Lenz anlässlich der Vorstellung des Positionspapieres. Der Anteil der Landwirtschaft an den Volkswirtschaften der EU-Beitrittsstaaten ist größer als in den Mitgliedsstaaten der alten EU. Dadurch steigt die Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors in der EU insgesamt. Frauen stellen mit 191,6 Mio. von 375 Mio. Einwohnern der erweiterten EU die Mehrheit der Bevölkerung. In der Landwirtschaft der Beitrittsstaaten spielen Frauen eine zentrale Rolle. In Polen sind 47 Prozent aller in der Landwirtschaft Beschäftigten Frauen. In den mittel- und osteuropäischen Staaten übernehmen viele engagierte Frauen einen landwirtschaftlichen Betrieb und bauen sich eine Existenz auf.

Frauen haben erkannt, dass die EU mit ihrer Gleichstellungspolitik Chancen bietet, ihre wirtschaftliche und soziale Situation und ihre politische Repräsentanz zu verbessern. Durch Austausch mit LandFrauen kann das Interesse für Verbands- und Lobbyarbeit in den Beitrittsstaaten gestärkt werden.

Frauen im ländlichen Raum in den EU-Beitrittsstaaten sind oft an der Basis in den Dörfern sehr aktiv. Der Aufbau überregionaler oder gar nationaler LandFrauenorganisationen gestaltet sich jedoch außerordentlich schwierig. Umso wichtiger ist es, Netzwerke aufzubauen und LandFrauen zu ermutigen, politische Ämter zu übernehmen. Nur mit starken LandFrauenorganisationen in den mittel- und osteuropäischen Staaten als Partnerorganisationen kann die LandFrauenarbeit im erweiterten Europa vorangebracht werden.

Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) fordert deshalb:

1. Für länderübergreifende Fachtagungen, Seminare und Informationsbörsen müssen EU-Fördergelder bereit gestellt werden.
2. Die Chancen für grenzübergreifende EU-Projekte mit LandFrauen in den Beitrittsstaaten müssen verstärkt genutzt werden.
3. Eine sachgerechte Zuteilung und Verwaltung der EU-Fördergelder muss gewährleistet sein. Dabei muss das Einbringen eines Eigenanteils an den Projektkosten weiterhin tragendes Prinzip bleiben.
4. Eine zügige Angleichung der Produktionsbedingungen auf gemeinsame EU-Standards ohne nationales Draufsatteln ist notwendig, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden
5. Die Erwerbskombinationen sind EU-weit zu fördern. Die Rahmenbedingungen sind anzugleichen.
6. Die Förderung der außerlandwirtschaftlichen Beschäftigungschancen im ländlichen Raum und die Orientierung der Förderung am Faktor Bildung ist ein europäisches Anliegen der LandFrauen.

Die EU-Politik zur Gleichstellung von Frauen und Männern wird eine andauernde politische und gesellschaftliche Aufgabe in den alten und neuen Teilen der EU sein. Nichtregierungsorganisationen wie den LandFrauenverbänden kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Landfrauenverband e.V. (dlv) Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin Telefon: 030/31802029, Telefax: 030/31017831

NEWS TEILEN: