Europäische Umweltstandards als Wettbewerbsvorteil nutzen!
(Berlin/Brüssel) – Die heutige Rede der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fällt in eine schwierige geopolitische Zeit. Es ist wichtig, dass die Europäische Union ihre Stärke ausspielt und sich ihre Mitgliedstaaten gemeinsam für Demokratie und Frieden einsetzen. Das darf aber nicht von anderen Herausforderungen ablenken, die zeitgleich anstehen.
„Wenn wir heute beim Natur- und Klimaschutz sparen, fällt uns das doppelt auf die Füße. Flutkatastrophen oder Dürren zeigen, dass es am Ende immer teurer wird. Die Europäische Union tut deswegen gut daran, auch hier gemeinsam weiter voranzuschreiten und den Ankündigungen des Green Deals Taten folgen zu lassen“, sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur verdeutlicht par excellence, dass Investitionen in Moore, Wälder und Seegraswiesen eine Überlebensversicherung sind, die es auch mit EU-Mitteln zu unterstützen gilt“, so Krüger weiter.
Mit einem Irrglauben möchte der NABU aufräumen: Derzeit ist Bürokratieabbau in aller Munde, auch auf EU-Ebene. Wer allerdings stumpf Umweltstandards absägt, macht es sich zu einfach und verkennt das Potenzial, das in gemeinsamen Regeln steckt. Standards sind Innovationstreiber und geben Rechts- und Planungssicherheit. Der NABU fordert stattdessen, das Potenzial der Digitalisierung besser zu nutzen, etwa für Erleichterungen bei Berichtspflichten und beim Monitoring.
Dies gilt auch für zwei aktuelle EU-Dossiers, die unsere Wirtschaft fit für die Zukunft machen sollen. „Weitere Zugeständnisse beim bereits EU-weit beschlossenen Ende des Verbrenners senden falsche Signale an die deutsche Automobilindustrie und gefährden deren Wettbewerbsfähigkeit. Was das vorgelegte, aber noch nicht verabschiedete EU-Klimaziel für 2040 angeht, können wir uns eine Verzögerung oder Abschwächung nicht leisten. Die Möglichkeit der Anrechnung von Klimaschutzprojekten außerhalb der EU hatten wir bereits kritisiert. Auch hier brauchen die Unternehmen nun Planungssicherheit, auch hier muss die EU nun gemeinsam als wichtiger Wirtschaftsraum voranschreiten“, warnt Krüger.
Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Roland Panter, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0