Europas Jungunternehmer (YES): "Soziale Verantwortung der Unternehmen nicht durch EU verregeln" / Neuwahl des YES-Präsidenten / Jahresversammlung zu Unternehmer-Ethik und Corporate Social Responsibility
(Berlin) - Bei der Jahresversammlung der "Young Entrepreneurs for Europe" (YES) am vergangenen Wochenende in Porto wurde der Niederländer Tjark de Lange für eine zweite Amtszeit als Präsident des europäischen Jungunternehmernetzwerkes wieder gewählt. Bei der Jahresversammlung standen die Themen Unternehmer-Ethik und "Corporate Social Responsibility" im Mittelpunkt der Diskussionen.
Der Vorsitzende des Bundesverbandes Junger Unternehmer (BJU), Marcus Schneider, erklärte zu den Ergebnissen von Porto:
"Auch und gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen ist es für Unternehmer wichtig, sich mit ethischen Fragen zu befassen. Denn die Einbindung der Unternehmen in die Gesellschaft und ihre moralische Glaubwürdigkeit sind wichtige Pluspunkte europäischer Unternehmen im internationalen Wettbewerb.
Das gilt gerade für Familienunternehmen, die mit ihrem Generationengedanken traditionell nachhaltiger handeln als managergeführte Großkonzerne und zudem meist eine enge Verbindung mit ihrem Umfeld pflegen. Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit gegenüber Konsumenten und Öffentlichkeit, fairer Umgang mit Mitarbeitern, Förderung sozialer Projekte und Engagement für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft sind Themen, denen sich gerade die jungen Unternehmer in Deutschland seit langem verpflichtet haben.
Die aktuelle, von der EU forcierte Diskussion um Corporate Social Responsibility (CSR) darf aber in zwei Richtungen nicht missverstanden werden. Zum einen ist die soziale Verantwortung von Unternehmen keine reine Werbeveranstaltung der Unternehmen und geht über die selbstverständliche Gesetzestreue hinaus. Zum anderen darf die Diskussion um CSR kein Einfalltor sein für mehr staatliche Regeln. Ethik und Verantwortung bedeuten im Gegenteil gerade Freiwilligkeit und Handeln aus eigener Überzeugung.
Wenn die italienische EU-Präsidentschaft in 2003 das Thema CSR ganz oben auf die Agenda setzen will, dann fordern wir, dass die unterschiedlichen Formen und Kulturen sozialer Verantwortung der europäischen Unternehmen nicht in uniforme Regeln gepresst werden. Wie brauchen z. B. kein komplexes CSR-Audit analog dem Öko-Audit."
Das europäische Jungunternehmernetzwerk YES vertritt insgesamt etwa 35.000 junge Unternehmer aus zehn Ländern: Deutschland (Bundesverband Junger Unternehmer), Griechenland, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, Türkei und Zypern.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Junger Unternehmer der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer e.V. (BJU)
Reichsstr. 17
14052 Berlin
Telefon: 030/300650
Telefax: 030/30065-490