Pressemitteilung | VDE - Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
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Fahrradhelm für Epileptiker: Siegerteam der Uni Freiburg setzt sich bei COSIMA 2025 durch

(Frankfurt am Main) - Ein smarter Fahrradhelm, der epileptische Anfälle erkennt, hat beim diesjährigen COSIMA-Wettbewerb den ersten Platz geholt. Mit ihrer Entwicklung wollen die Studierenden der Uni Freiburg Betroffenen ein Stück Freiheit und Sicherheit im Alltag zurückgeben. COSIMA – „Competition of Students in Microsystems Applications“ – wird vom Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) als Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) veranstaltet.

Mithilfe von Mikrosystemen lässt sich sehr viel zaubern. Das zeigen die Teilnehmenden jedes Jahr beim Studierendenwettbewerb COSIMA des VDE. Vom 27. bis 29. Oktober fand im Rahmen des MikroSystemTechnik Kongresses in Duisburg das Finale statt. Acht Teams traten gegeneinander an. Thematische Vorgaben? Keine. Was zählt, ist die Verbindung von Technologie und Praxistauglichkeit. „Der Prototyp muss funktionieren und Mikrosystemtechnik im Alltag nutzbar machen“, erläutert Dr. Ronald Schnabel, Geschäftsführer der VDE/VDI Gesellschaft Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik (VDE/VDI GMM). „Zudem ist es Aufgabe der Studierenden, ein Marketingkonzept zu entwickeln und Unterstützer für die Finanzierung des Projekts zu finden.“ Zu den Sponsoren des Wettbewerbs gehören die Unternehmen Bosch, Infineon und Faulhaber.

Für ein selbstbestimmtes Leben

Den ersten Platz belegte das Team der Uni Freiburg. „Mit dem Projekt EPIONE haben wir einen intelligenten Fahrradhelm entwickelt. Ein integriertes System warnt die Fahrerin oder den Fahrer vor epileptischen Anfällen“, erzählt Teammitglied Levi Kloos. „Wir wollen damit Betroffenen helfen, wieder sicherer auf der Straße zu sein und so ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.“ Das eingebaute trockene EEG-System lässt sich bequem und stabil tragen. Für die Übertragung der Daten ist am Hinterkopf die Elektronik verbaut: Sie besteht aus Mikroprozessor, Bluetooth-Modul und Akku. Die äußere Schale schützt bei Stürzen und verdeckt die Technik. Über eine Bluetooth-Verbindung analysiert eine Smartphone-App mithilfe von Machine Learning die EEG-Daten. Somit lassen sich epileptische Anfälle frühzeitig erkennen, Nutzer werden über LEDs und einen Lautsprecher gewarnt. „Noch befinden wir uns im Masterstudiengang, wir wollen aber das Projekt bis zur Marktreife weiterentwickeln“, verspricht Levi Kloos. Für den ersten Platz erhielt sein Team ein Preisgeld von 2.000 Euro.

Kampf gegen Kopfschmerzen

Den zweiten Platz belegte das Team der Universität Hamburg mit seinem Projekt ChillPod: Coolness for Headaches. „Mit unserem tragbaren, wiederaufladbaren Kühlgerät lassen sich Kopf- und Migräneschmerzen gezielt lindern“, erklärt Teamsprecherin Zuhra Sadriddin. Dafür nutzt das System kompakte thermoelektrische Peltier-Module mit integrierten Sensoren, die die Temperatur kontinuierlich überwachen und regeln. Zwei verbundene Kühlpads werden am Kopf oder Nacken aufgelegt, während sich Temperatur und Behandlungsdauer bequem per Bluetooth-App individuell einstellen lassen. Dank passiver Kühltechniken mit optimierten Wärmepads und Graphitschichten arbeitet ChillPod leise und komfortabel – ganz ohne störende Lüfter. Die Idee stammt von einem der Studierenden mit pharmazeutischem Hintergrund; künftig will das Team eine miniaturisierte Version entwickeln. Für dieses innovative Projekt erhielt die Gruppe ein Preisgeld von 1.500 Euro.

Mikrosystemtechnik auf der Weide

„Beim Wandern in den Alpen haben wir uns gewundert, wie laut und groß manche Kuhglocken sind“, erzählt Teamsprecher Fabian Galka von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) am Standort Stuttgart. Das sei auch ein enormes Gewicht, das die Tiere mit sich schleppen müssen. Wie also können Landwirte ihre Herden kostengünstig und unkompliziert überwachen – auch in abgelegenen Orten mit keinem oder schlechtem Mobilfunk? So entstand das Projekt FarmLink. „Möglich wird dies durch ein robustes LoRa-Mesh-Netzwerk, das Daten über große Distanzen überträgt, ohne Mobilfunk oder teure Infrastruktur“, erklärt Fabian Galka. Dazu stattet die Landwirtin oder der Landwirt jedes Tier mit einem eigenen Tracker aus. Darüber können sie ihr Vieh in Echtzeit lokalisieren, Weidemuster auswerten und frühzeitig Hinweise auf Stress, Krankheiten oder auch Diebstahl erhalten. Für diese smarte Lösung erklomm das Team den dritten Platz und konnte sich über 1.000 Euro Fördergeld freuen. „Nun wollen wir Landwirte finden, die unsere Technik einsetzen. Damit können wir unser Projekt realistischen Tests unterziehen“, sagt der Teamsprecher. „Außerdem wollen wir uns für ein Gründungstipendium bewerben, mit der Möglichkeit auf weitere Förderung.“

Quelle und Kontaktadresse:
VDE - Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., Merianstr. 28, 63069 Offenbach am Main, Telefon: 069 63080

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