Pressemitteilung | DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Familienunternehmer fordern regionale Lösungen / Reinhold von Eben-Worlée: "Alle warten auf dies wichtige Signal."

(Berlin) - Morgen wird die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder das weitere Vorgehen mit der Covid-19-Pandemie besprechen. Bestens vorbereitet fordert die Wirtschaft regionale Lösungen für schnellere und großzügigere Lockerungen vom Shutdown.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer:
"Die Zahl der Kurzarbeit hatte schon beim letzten Gespräch der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten die historisch einmalige Marke von zehn Millionen Arbeitnehmer
erreicht. Inzwischen ist jeder 4. Erwerbstätige in Deutschland in Kurzarbeit! Wer nicht gerade zum privilegierten öffentlichen Dienst gehört, der zittert verständlicherweise um seinen Arbeitsplatz. Dabei gibt es viele Regionen in Deutschland, in denen die Corona-Infektionen seit längerem sinken und das Krankenhaus-Personal mangels Auslastung in Kurzarbeit geschickt wird. Viele der Kurzarbeiter können das nicht mehr verstehen.

Warum dürfen die Bundesländer mit einem niedrigen Infektionsstand nicht schneller und großzügiger den Shutdown lockern, als die schwerer betroffenen Regionen? Warum sollen sich alle bei der Öffnung an das Tempo des besonders schwer infizierten Bayern halten? Deutschlands großer Vorteil ist sein Föderalismus, der es ermöglicht, in verschiedenen Regionen passend regieren zu können. Damit möglichst viele Unternehmen und ihre Kurzarbeiter endlich eine Perspektive bekommen, sollten die Bundesländer, die eine gute Ausgangslage haben, am Mittwoch ihre klar durchdachten Lockerungspläne verkünden dürfen. Auf Schutzmaßnahmen bei der Arbeit sind die Unternehmen inzwischen bestens vorbereitet. In der aktuellen Corona-Umfrage unter den Mitgliedern der Verbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER sagen 96 Prozent der befragen Unternehmen, dass sie Maßnahmen zum Schutz ihrer Belegschaft eingeführt haben. Bei der Befragung gaben zwei Drittel an, hierfür deutliche Beeinträchtigungen in den Betriebsabläufen in Kauf zu nehmen. Und auch die Mitarbeiter haben sich an diese Schutzvorkehrungen gewöhnt und verhalten sich entsprechend. Sonst würden die Neuinfektionen nicht so stark abnehmen.

Von den Österreichern wissen wir, dass es für ein Anspringen der Unternehmensumsätze nicht reicht, nur die Geschäfte wieder zu öffnen. Wer Angst um sein Arbeitseinkommen hat, der kauft nur das Lebensnotwendige ein. Und solange das Gefühl vorherrscht, man lebe unter Notstandsgesetzen, werden auch alle anderen nur wenig mehr einkaufen. So kommt die Wirtschaft nicht in Schwung. Lasst uns, wo vertretbar, die Kitas und Schulen wieder öffnen bei erhöhtem Schutz für Alte und Risikogruppen. Vor allem aber wäre dies ein wichtiges Signal an die Bürgerinnen und Bürger, dass überall dort, wo die Infektionen rückläufig sind, eine gewisse Normalität zurückkehren kann. Drei von vier Unternehmen sagen in der Corona-Umfrage, dass sie Mitarbeiter haben, die Corona-bedingt wegen der Betreuung ihrer Kinder nicht oder nur eingeschränkt einsatzfähig sind. 65 Prozent dieser Firmen werden dadurch in ihrem Betriebsablauf beeinträchtigt. Natürlich färbt das auf die Stimmung im ganzen Land ab.

Zur Normalität muss auch gehören, dass die öffentliche Verwaltung schleunigst wieder voll handlungsfähig wird. Zwei Drittel der befragen Unternehmen geben an, dass die öffentliche Verwaltung ihnen noch immer nur eingeschränkt (61%) oder gar nicht (5%) zur Verfügung steht. Es kann nach so vielen Wochen des Stillstands nicht sein, dass noch immer Anträge liegen bleiben oder gar nicht bearbeitet werden. Wenn die Wirtschaft ihre Arbeitsabläufe an die Virus-Bedrohung anpassen kann, dann gibt es keinen Grund, dass nicht auch die Behördenmitarbeiter wieder umfassend arbeiten können.


DIE FAMILIENUNTERNEHMER folgen als die politische Interessenvertretung für mehr als 180.000 Familienunternehmer den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung. Die Familienunternehmer in Deutschland beschäftigen in allen Branchen rund 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Birte Siedenburg, Pressesprecherin Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(ds)

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