Familienunternehmer kritisieren leichtfertige Aussage des Finanzministers
(Berlin) - SPD-Chef Lars Klingbeil erzürnt in seinem ZDF-Sommerinterview mit Aussagen zur künftigen Finanzplanung die mittelständischen Unternehmensinhaber. Auf Nachfrage schloss der Finanzminister Steuererhöhungen in Form von mehr Beteiligung von Vermögenden und Besserverdienenden zur Schließung der dreistelligen Milliarden-Finanzlücke nicht aus.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:
„Offensichtlich befindet sich SPD-Chef Klingbeil im Kommunalwahlkampf-Modus, der ihn die Wirkung seiner Worte als Bundesfinanzminister komplett vergessen lässt. Die steuerliche Belastung ist einer der maßgeblichen Faktoren bei der Entscheidung von Unternehmern, ob sie einen Betrieb in Deutschland gründen, weiterführen, erweitern können - oder ob sie verlagern, verkaufen oder sogar aufgeben müssen. Deutschland nimmt bereits jetzt international bei der Steuer- und Abgabenlast eine Spitzenposition ein. Mit der Andeutung des Finanzministers, möglicherweise fiskal auf das Betriebsvermögen von Familienunternehmern zugreifen zu wollen, verunsichert, verärgert und vertreibt er im Extremfall gerade die, auf deren Wirtschaftskraft ein Großteil seiner Haushaltsplanung auf der Einnahmenseite beruht.
Die gesamte Finanzplanung des Bundes baut auf der Hoffnung auf, dass die Wirtschaft kräftig wachsen wird und dadurch die Steuereinnahmen sprudeln. Betriebsvermögen ist jedoch nicht liquide, es ist im Betrieb gebundenes Vermögen. Das Kapital von Familienunternehmen steckt in Maschinen, Gebäuden und Know-how. Diese Substanz kann man nicht einfach verflüssigen, ohne damit die Quelle seiner Einnahmen zu zerstören.
Gerade uns Unternehmern und Unternehmerinnen, die bei hohem Risiko den wirtschaftlichen Mittelstand unseres Landes bilden, jetzt auch noch Steuererhöhungen anzudeuten, führt in diesen Zeiten ohnehin wirtschaftlicher und politischer Verunsicherung zu noch mehr Unruhe und gefährlichem Frust. Klingbeils Worte wirken wie Zündeln mit Streichhölzern in von Dürre gepeinigten Wäldern. Allein die Idee, die Substanz von Unternehmen besteuern zu wollen, könnte bereits einen ökonomischen Flächenbrand in Form von weniger Investitionen, weniger Beschäftigung und im Zweifel sogar das Aus für gesunde Betriebe durch Betriebsschließungen und Abwanderungen bedeuten. Genau das Gegenteil aber braucht unsere Wirtschaft.“
Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V., Birte Siedenburg, Pressesprecher(in), Charlottenstr. 24, 10117 Berlin, Telefon: 030 300650