Familienunternehmer: Neuer Impfstoff-Beauftragter wirft viele Fragen auf / Reinhold von Eben-Worlée: Bundesregierung muss Erklärungen liefern
(Berlin) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bestätigte bereits den Medien, dass die Bundesregierung einen politischen Weggefährten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz zum Sonderbeauftragten für die Corona-Impfstoffproduktion beruft. Dieser Sonderbeauftragte wird Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier unterstellt. "Diese Berufung wirft viel mehr Fragen auf als durch den neuen Posten gelöst werden können", so Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER.
- Hält die Bundesregierung bei der Versorgung mit Impfstoffen gravierende Probleme unter dem Tisch?
- Was soll ein Regierungsbeauftragter bei den Lieferketten für die Impfstoff-Produktion besser lösen können als der Markt? Die Nachfrage und die Gewinnmargen sind groß genug, dass alle Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ohnehin alles in die Wege leiten, was machbar ist.
- Warum wird für diese Aufgabe kein gut vernetzter Experte aus der Industrie berufen, sondern ein parteipolitisch klar verorteter Beamter einer Behörde, die mit Produktionsprozessen der Industrie wenig zu tun hat?
- Warum halten sowohl der Vizekanzler als auch die Kanzlerin keinen der zahlreichen Staatssekretäre im Wirtschaftsministerium für geeignet, diese Aufgabe wahrzunehmen?
- Warum soll der Impfstoff-Beauftragte der Bundesregierung im Wirtschaftsministerium tätig werden und nicht im Gesundheitsministerium?
"In der Wirtschaft gibt es zunehmend Unruhe, weil erstens die Corona-Hilfszahlungen nicht so fließen wie es versprochen wurde, weil zweitens die Bundesregierung sich gegen eine Strategie zur Wiederöffnung der vom Staat geschlossenen Betriebe sperrt und weil drittens die Impfungen als bisher einzige Verheißung der Bundesregierung für eventuelle Lockerungen des Lockdowns nicht vorankommen. Vor diesem Hintergrund sehen wir Familienunternehmer die Bundesregierung in einer Bringschuld, zu erklären, was es mit dem neuen Impfstoff-Beauftragten auf sich hat", so von Eben-Worlée abschließend.
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