Pressemitteilung | DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Familienunternehmer-Umfrage: 66 Prozent sind von relevanten Lieferengpässen betroffen

(Berlin) - Lieferengpässe, Fachkräftemangel, Preissprünge, Bürokratie und Energiekosten - all das sind aus Sicht der Familienunternehmer die größten Investitionshemmnisse. Das ist das Ergebnis der II. Quartalsumfrage 2022 der Verbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER (Befragungszeitraum 1. bis 8. April 2022). 66 Prozent der 782 befragten Familienunternehmer geben an, zurzeit von relevanten Lieferengpässen betroffen zu sein. Eine weitere Herausforderung sind die Preissteigerungen: Die Nettopreise im Einkauf veränderten sich im Vergleich zum Vorjahr für Rohstoffe um 46 Prozent und für Vorprodukte um 56 Prozent. 89 Prozent der Familienunternehmer befürchten weitere Preissteigerungen durch die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale in Deutschland.

"Ein ganz wichtiges Mittel, um explodierende Preise und Kosten abzufedern, ist der Abschluss von Freihandelsabkommen mit unseren Verbündeten, denn das beseitigt Handelshemmnisse", so Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER. "Das wäre ein Turbo für die Wettbewerbsfähigkeit, der den Staatshaushalt nichts kostet. Allen voran muss mit Nachdruck ein Freihandelsabkommen mit den USA abgeschlossen werden. Deutschland war einmal der Bremsklotz eines Abkommens, das Sicherheit und Diversifizierung in die Lieferketten bringen sollte. Das grüne Wirtschaftsministerium muss jetzt zur treibenden Kraft in der europäischen Handelspolitik werden."

Eben-Worlée weiter: "Die hohen Energiepreise belasten unsere Unternehmen nicht erst seit dem Ukraine-Schock. Wenn die Transformation zur CO2-Neutralität über eine vermehrte Strom-Nutzung laufen soll, dann darf Strom in unserem Land nicht der teuerste im EU-Vergleich sein. Die Steuern auf Strom müssen deutlich gesenkt werden. Für jedes Windrad und jede Photovoltaik-Anlage braucht es zudem ein fossiles Reservekraftwerk bei Windstille und Dunkelheit, weil es bisher keine effizienten Groß-Speicher gibt. Dafür waren Gaskraftwerke vorgesehen, betrieben mit billigem russischen Gas. Flüssiggas wird doppelt so teuer sein wie russisches Gas vor der Ukrainekrise war. Die ganze Energiekostenrechnung geht für Deutschland ohne Änderung bei den staatlichen Energiebelastungen nicht mehr auf. Bis dieses Kostenproblem gelöst ist, sollten die letzten Atomkraftwerke noch länger laufen. Vor allem gilt: Wenn wir eine Industrienation bleiben wollen, brauchen wir günstige und grundlastfähige Energiequellen."

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Anne-Katrin Moritz, Leiterin Kommunikation und Marketing Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(mw)

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