Pressemitteilung | DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Familienunternehmer-Umfrage: Auf "Steuern rauf" folgt "Investitionen runter" / Reinhold von Eben-Worlée: Steuererhöhungspläne verglühen Klimaschutzbemühungen der Betriebe

(Berlin) - 71 Prozent der Familienunternehmer würden im Falle der von Grünen, SPD und Linken angekündigten Steuererhöhungen* (z. B. der Einkommensteuer, Vermögensteuer, Erbschaftsteuer) ihre Investitionstätigkeit stark bzw. sehr stark einschränken. Allein die Ankündigungen in den Parteiprogrammen dürften bei vielen Unternehmern Fluchtgedanken auslösen. Diejenigen, die ihre Investitionen zurückfahren, würden dies durchschnittlich um 34 Prozent im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz tun. 28 Prozent weniger Investitionen würden in die Erneuerung und in den Ausbau von Produktions- und Sachanlagen fließen. 27 Prozent der Investitionen würden beim Ausbau von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zurückgefahren werden. Das ergibt eine Umfrage unter 1.369 Mitgliedern der Wirtschaftsverbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER.

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER: "Die Steuererhöhungspläne wirken wie aus der Zeit gefallen. Die sehr innovative deutsche Wirtschaft verliert seit Jahren aufgrund zu hoher Belastungen an Wettbewerbsfähigkeit. Deutsche Unternehmen zahlen bereits die höchsten Steuern, Sozialabgaben und Strompreise. Während viele Betriebe um ihr Fortbestehen bangen, Pläne dazu machen, wie sie den digitalen und ökologischen Herausforderungen begegnen können und Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze fürchten, wollen Grüne, SPD und Linke mit einer Vermögensteuer die Substanz der Betriebe aushöhlen. Der Schaden für unsere Wettbewerbsfähigkeit wäre erheblich. Was viele bei der Debatte beispielsweise um die Vermögensteuer vergessen: In Deutschland sind große Teile des theoretisch besteuerbaren Vermögens betrieblich gebunden. Auf Betriebsvermögen kann der Fiskus nicht zugreifen, ohne zugleich die Unternehmen in ihrer Investitionstätigkeit und beispielsweise auch in ihren Klimaschutzbemühungen zu behindern."

Eben-Worlée weiter: "Klimaschutz wollen wir alle, die Unternehmer so wie auch die Politiker der Parteien. Aber die Wege dahin sind so grundverschieden, dass im Herbst eine echte Schicksalswahl ansteht: Es geht um Klimaschutz mit der Wirtschaft oder gegen sie. Wird es wirkungsvollen, technologisch offenen Klimaschutz mit der Wirtschaft geben oder staatlich überregulierten und damit ineffizienten Klimaschutz gegen sie, der jede Weiterentwicklung ausbremst? Die Familienunternehmen und ihre acht Millionen Mitarbeiter brauchen keinen grünen Staat, der ihnen mit der Vermögensteuer erst die Substanz vernichtet, um dann die politisch opportunen Betriebe mit den Steuereinnahmen quer zu subventionieren. Sie brauchen einen Staat, der ihnen Luft zum Atmen lässt, damit sie selbst in CO2-sparende Zukunftstechnologien oder nachhaltige Mobilitätskonzepte investieren können."

Die vollständige Umfrage finden Sie hier: https://www.familienunternehmer.eu/fileadmin/familienunternehmer/kommunikation/pressemitteilung/umfrage_steuermehrbelastung_investitionsverhalten.pdf

* Angenommen wurde, dass es nach der Bundestagswahl zu einer Erhöhung der Gesamtsteuerlast für die Betriebe um 20 Prozent kommen wird. Nach den Plänen der Grünen, SPD und Linken soll die Vermögensteuer wieder erhoben werden. Dazu kommen noch Pläne zur Tariferhöhung in der Einkommensteuer um rund 3 Prozent für Spitzenverdiener und eine Abschaffung der Kapitalertragsteuer. Das bedeutet, dass im Falle von Kapitalgesellschaften - neben einer Ertragssteuerbelastung kumuliert aus regional abweichender Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer (plus Soli) von im Schnitt rund 30 Prozent - auf Gewinnausschüttungen nicht mehr 25 Prozent (plus Soli), sondern bis zu 48 Prozent Einkommensteuer (plus 5,5 Prozent Soli) fällig werden. D.h. um die Vermögensteuer als Unternehmer zahlen zu können, fließen schon von der dafür notwendigen Gewinnausschüttung zunächst 50,64 Prozent an den Fiskus. Je nach Rechtsform und Gegebenheiten im jeweiligen Unternehmen ergibt sich mit den Plänen für eine Vermögensteuer plus Reform der Einkommensbesteuerung eine Mehrbelastung auf die Unternehmensgewinne von ca. 20 bis 40 Prozent.

DIE FAMILIENUNTERNEHMER folgen als die politische Interessenvertretung für mehr als 180.000 Familienunternehmer den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung. Die Familienunternehmer in Deutschland beschäftigen in allen Branchen rund 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Kathrin Cornick, Pressesprecherin Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: 030 300650, Fax: 030 30065390

(mj)

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