Pressemitteilung | DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Familienunternehmer warnen vor Gas-Embargo ohne vorangehende Folgenabschätzung

(Berlin) - "Die Auswirkungen eines Öl- und Gasembargos sind komplex und sollten gründlich abgewogen werden", forderte Familienunternehmer-Präsident Reinhold von Eben-Worlée beim Parlamentarischen Abend des Verbandes gestern Nacht in Berlin. "Die meisten Familienunternehmer würden lieber gestern als heute Putin von den riesigen Devisenströmen für seine Energierohstoffe abklemmen. Aber dieses Instrument ist zweischneidig. Das russische Gas und Öl wird zum größten Teil in der Industrie verwendet und dort vor allem für die Erzeugung von Rohstoffen und Prozesswärme eingesetzt." Diese lässt sich bei der Produktion von Stahl, Glas, Papier oder in der chemischen Industrie kurzfristig kaum ersetzten. Ohne eine heimische Stahlproduktion gäbe es schwerste Versorgungsengpässe in der Automobilindustrie und ohne Vorprodukte aus der Chemieindustrie, reißen 90 Prozent unserer nachgelagerten Wertschöpfungsketten, mit dramatischen Folgen für die Versorgung unserer Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten. "Viele produzierende Unternehmen müssten ihre Produktion einstellen und ohne industrielle Auftraggeber würden auch viele gewerbliche Dienstleister in diese Abwärtsspirale gezogen. Das würde Millionen Arbeitnehmer treffen. Mit katastrophalen finanziellen Folgen für unseren Staatshaushalt und die Sozialsysteme."

Daher dankte von Eben-Worlée allen Abgeordneten, die in dieser Situation eine gründliche Interessenabwägung vornehmen. Ausdrücklich lobte er Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, "der in dieser Krise und dem moralischen Dilemma einen kühlen Kopf behält." An die Abgeordneten appellierte er: "Die Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste werden zum Gradmesser, wie ernsthaft wir uns wirklich vom russischen Gas freimachen wollen. Sind Sie als Abgeordnete bereit, ein Gesetz dafür zu verabschieden, dass diese Terminals ohne langwierige Prüfungsverfahren wirklich schnell gebaut werden können?"

Von der Bundesregierung forderte von Eben-Worlée, "die unheilvolle Kettenreaktion zu unterbrechen", die durch die Energie-Preisexplosion in Gang kommt: "Senken Sie die Energiesteuern und Abgaben auf das EU-Minimum. Bereiten Sie Liquiditätshilfen für die Unternehmen vor, die von den hohen Energiekosten erdrückt werden. In dieser fortgesetzten Wirtschaftskrise ist es höchste Zeit für ein generelles Belastungsmoratorium! Die Zeitenwende, von der Kanzler Scholz sprach, muss auch für die Wirtschaftspolitik gelten."

Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. Pressestelle Charlottenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 300650, Fax: (030) 30065390

(mw)

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