Familienunternehmer zu Rekord bei Entgeltfortzahlung / Neue Studie des IW
(Berlin) - Rund 69 Milliarden Euro zahlten Arbeitgeber 2024 an Löhnen und Gehältern weiter an erkrankte Mitarbeiter. Hinzu kommen 13 Milliarden an weiter gezahlten Sozialabgaben. Diese Summe von 82 Milliarden ist bereits mehr als doppelt so hoch wie in 2010. Allein in den vergangenen drei Jahren betrug der Anstieg 10 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Neben mehr Beschäftigten und höheren Löhnen ist der hohe Krankenstand eine der Ursachen für den Anstieg.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:
„Die deutsche Wirtschaft krankt auch am hohen Krankenstand der Beschäftigten. Und das in einer Phase, in der sie selbst auch angeschlagen ist. Jeder zusätzliche Euro auf der Ausgabenseite zehrt an der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf dem Weltmarkt.
Der Hausärzteverband verzeichnet in Deutschland sehr viele Arzt-Patienten-Kontakte, von denen nicht alle unbedingt notwendig gewesen wären. Als eine der Ursachen wird auch der in Deutschland vergleichsweise niedrigschwellige Zugang zu Gesundheitsleistungen diagnostiziert.
Es ist höchste Zeit, endlich kluge Steuerungsinstrumente einzuführen, um auch hier unnötige Ausgaben so weit wie nur möglich zu reduzieren. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Alle Optionen müssen auf den Tisch, egal, ob es um die Kontaktpauschale für Arztbesuche, eine Einführung von Karenztagen oder die Reduzierung der Lohnfortzahlung von 100 auf 80 Prozent geht. Ansonsten steuert das Unternehmertum in Deutschland auf zunehmende Auszehrung zu, die selbst mit den modernsten Mitteln zur Steigerung der Produktivität nicht auszugleichen sind.“
Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V., Birte Siedenburg, Pressesprecher(in), Charlottenstr. 24, 10117 Berlin, Telefon: 030 300650