Fassadenplanung im Lebenszyklus – Architekturtag 2025 beleuchtet Neubau, Umbau und Rückbau
(München) - Wie gelingt der Wandel vom Bestandsbau zum Quartier? Was bringt energetisch mehr – Fassadensanierung oder Heizungstausch? Und wie gelingt der sortenreine Rückbau komplexer Gebäudehüllen? Diese Fragen standen im Zentrum des Architekturtags „Fassadenplanung im Lebenszyklus“, der am 6. November 2025 als reine Online-Veranstaltung stattfand. Konzipiert wurde der Thementag von den fünf Institutionen - A|U|F, Bundesverband Flachglas (BF), ift Rosenheim, Rewindo und dem Verband Fenster + Fassade (VFF) gemeinsam mit der Architekturzeitschrift DETAIL.
Der Architekturtag findet jährlich statt und widmet sich wechselnden Schwerpunktthemen rund um die Gebäudehülle – stets mit dem Anspruch, Planung, Technik und Nachhaltigkeit ganzheitlich zu beleuchten. In diesem Jahr lag der Fokus auf dem gesamten Lebenszyklus der Fassade: von Planung und Konstruktion über Sanierung bis hin zu Rückbau und Recycling.
Architektinnen und Architekten sowie Fachleute aus Technik, Forschung und Rückbau stellten wegweisende Projekte vor und diskutierten zentrale Fragestellungen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Zukunftsfähigkeit der Gebäudehülle. Über 400 Teilnehmende nahmen teil und konnten Fortbildungspunkte erwerben.
„Wir wissen alle, wie anspruchsvoll es ist, die Zielgruppe Architektinnen und Architekten zu erreichen. Gemeinsam mit unserem Partner DETAIL haben wir ein Format etabliert, mit dem uns das gelingt – und in dem wir aktuelle Themen rund um Fenster, Fassade und Glas praxisnah vermitteln“, sagen die fünf Institutionen.
Transformationsprojekte mit architektonischem Anspruch
Den Auftakt bildete Johannes Kister (KSG Architekten), der mit dem Projekt „The Q“ in Nürnberg eindrucksvoll zeigte, wie aus dem ehemaligen Quelle-Verwaltungsgebäude ein lebendiges, gemischt genutztes Stadtquartier entsteht – mit über 1.000 Wohnungen, Arbeitsplätzen und öffentlichen Einrichtungen. Die markanten, denkmalgeschützten Fassaden mit Fensterbändern wurden behutsam erneuert, neue Innenhöfe sorgen für Licht und Aufenthaltsqualität.
Auch das zweite Projekt von Vera Hartmann (sauerbruch hutton, Berlin) zeigte den Facettenreichtum des Bauens im Bestand: Der Umbau eines ehemaligen Telekom-Hochhauses in Konstanz stellte höchste Anforderungen an Tragwerksplanung, Erdbebensicherheit und Komfortansprüche. Die neue Fassade mit keramischen Farbakzenten und innovativer Balkonlösung prägt das Stadtbild heute deutlich sichtbar mit.
Fachbeiträge zu Sanierung, Energie und Rückbau
Dr.-Ing. Stephan Schlitzberger (IB Prof. Dr. Hauser) legte dar, warum die energetische Sanierung der Gebäudehülle – insbesondere der Fenster – häufig der effektivere erste Schritt ist, bevor an Heizungstausch gedacht wird. Studien zeigen zudem, dass großflächige Glasfassaden auch im Klimawandel Bestand haben können – mit außenliegendem Sonnenschutz und intelligenter Lüftung.
Norbert Sack (ift Rosenheim) stellte die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu grauer Energie und Treibhausgasbilanzen vor. Sein Fazit: Ein Fenstertausch amortisiert sich energetisch in der Regel nach weniger als zehn Jahren – auch bei aufwendiger Dreifachverglasung.
Zum Abschluss gab Wolfgang Schreiber (Deutscher Abbruchverband) Einblicke in die Herausforderungen beim selektiven Rückbau. Er appellierte an Planende und Hersteller, recyclingfreundliche Konstruktionen und sortenreine Trennbarkeit stärker mitzudenken. Initiativen wie Rewindo und A|U|F seien hier wichtige Vorreiter in Sachen Urban Mining.
Bauen im Bestand als Zukunftsthema
Der Architekturtag machte deutlich, dass zirkuläres Planen und Bauen längst keine Randthemen mehr sind – sondern eine zentrale Aufgabe für Architektur, Industrie und Gesellschaft. Formate wie dieser Thementag leisten einen wichtigen Beitrag, um Erfahrungen zu bündeln, Projekte sichtbar zu machen und die Transformation des Bauens gemeinsam zu gestalten.
Quelle und Kontaktadresse:
(BF) Bundesverband Flachglas e.V., Saskia Jakisch, Manager(in) Kommunikation, Mülheimer Str. 1, 53840 Troisdorf, Telefon: 02241 87270
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