Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Fast-Food-Ketten müssen Antibiotikaeinsatz in Ställen reduzieren

(Berlin) - Große, internationale Fast-Food-Ketten sind im Kampf gegen Antibiotika in der Tierhaltung zu zurückhaltend. Das ergab eine Briefaktion des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Keines der angeschriebenen Unternehmen legte konkrete Pläne zum Verzicht auf Antibiotika in der Tierhaltung vor. Der vzbv fordert mehr Engagement. Durch den routinemäßigen Einsatz in der Nutztierhaltung wirken lebensrettende Antibiotika beim Menschen zunehmend nicht mehr.

"Antibiotika in der Tierhaltung sind ein großes Gesundheitsrisiko. Dieses globale Problem braucht eine globale Antwort. Gerade die großen Fast-Food-Ketten, die Unmengen tierischer Produkte verarbeiten, müssen ihre Verantwortung ernst nehmen" sagt Sophie Herr, Leiterin des Teams Lebensmittel beim vzbv. Sollte sich die Situation nicht bald ändern, ist nach einer Schätzung der internationalen Verbraucherorganisation Consumers International (CI) bis zum Jahr 2050 mit bis zu zehn Millionen Toten aufgrund von Antibiotikaresistenzen zu rechnen.

Verbindliche Pläne: Fehlanzeige

Der vzbv hatte im November 2015 im Rahmen einer internationalen CI-Kampagne die Deutschlandzentralen von sieben Fast-Food-Ketten angeschrieben: McDonald's, Kentucky Fried Chicken, Subway, Starbucks, Burger King, Pizza Hut und Vapiano. Sie sollten ihre Strategien zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes vorstellen.

Die Unternehmen verwiesen in ihren Antworten darauf, gesetzliche Regelungen einzuhalten oder formulierten vage Absichtserklärungen. Subway verweist auf eine schrittweise Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in den USA ab 2016, ohne konkrete verbindliche Schritte auch für Europa zu benennen. McDonald's hat zwar Richtlinien für den verantwortlichen Umgang mit Antibiotika erlassen, legt sich aber bisher nicht ausreichend fest.

Der vzbv fordert die Fast-Food-Ketten auf, Strategien mit konkreten Maßnahmen und Terminen zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes zu entwickeln und umzusetzen. Ziel müsse es sein, bestimmte Antibiotika nicht mehr in der Tierhaltung einzusetzen und künftig eine antibiotikafreie Nutztierhaltung zu erreichen.

Internationale Kampagne gegen Antibiotikaeinsatz

Consumers International macht anlässlich des Weltverbrauchertags am 15. März 2016 auf das Problem von Antibiotika in der Tierhaltung aufmerksam. Die Organisation stellt unter anderem ihren Bericht "Antibiotics Off The Menu" vor. Er fasst die Ergebnisse der internationalen Briefaktion zusammen, an der sich neben dem vzbv 18 weitere Verbraucherschutzorganisationen beteiligten.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Pressestelle Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: (030) 258000, Fax: (030) 25800218

(dw)

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