Fatale Fehlentscheidung in Brüssel
(Freising) - Mit einer nicht zu überbietenden Arroganz hat der EU-Ministerrat die Erhöhung der Milchquoten um weitere zwei Prozent beschlossen. Eine Entscheidung gegen die Interessen der Milchviehhalter und damit in letzter Konsequenz auch gegen die Verbraucher in Europa, so interpretiert der Vorsitzende des BDM, Romuald Schaber, die Vorgänge auf Brüsseler Ebene. Nicht hingenommen werden kann als Begründung für die Ausweitung der Produktionsmengen, dass die Märkte in Indien und China die zusätzliche Milchproduktion aufsaugen würden. Gegenteiliges ist der Fall. So hat China in den ersten acht Monaten 2007 um 18,7 Prozent weniger Milchprodukte importiert.
Hier geht es einzig und allein darum, den Milchpreis unter Druck zu setzen. Dies geschieht auch im Interesse der großen Molkereikonzerne, die darin die Chance sehen, auf Kosten der Milcherzeuger weltweit Marktanteile zu erobern, stellt Romuald Schaber nüchtern fest.
Noch plumper ist die Aussage der EU-Kommissarin Fischer-Boel, die Erhöhung der Milchquoten sei schon allein wegen der in den Ställen stehenden Kühe unumkehrbar. In dieser Aussage sieht man, wie praxisfern und weit von der Realität entfernt die Entscheidungsträger sind. Der BDM fordert nach wie vor dringend die Einführung einer flexiblen, am Markt orientierten Quotenregelung in Europa.
Diese Vorgänge belegen, wie notwendig es ist, sich als Milcherzeuger den Einfluss auf die Gestaltung der Marktrahmenbedingungen zu holen. Ansonsten werden die Milcherzeuger weiter die Melkkuh der Nation sein. Romuald Schaber fordert die Milcherzeuger auf, sich über die Plattform BDM zu solidarisieren und sich gemeinsam gegen diese Vorgänge zu stemmen.
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