Pressemitteilung | ADAC e.V. - Allgemeiner Deutscher Automobil-Club

Feinstaub: Pkw-Verkehr taugt nicht als Sündenbock / ADAC gegen City-Maut und Fahrverbote

(München) - Angesichts der derzeit völlig einseitig geführten Diskussion um die Feinstaubproblematik in deutschen Städten kritisiert der ADAC populistische Forderungen wie Fahrverbote und City-Maut. "Höchstens 20 Prozent des inner-städtisch gemessenen Feinstaubs werden vom lokalen Pkw-Verkehr verursacht, viel größer ist der Anteil anderer Quellen", so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Dr. Erhard Oehm.

Anstatt beim Thema Feinstaubvermeidung in blinden Aktionismus zu verfallen, sollten die Verantwortlichen in Industrie und Politik lieber ihre Hausaufgaben machen. "Es ist unerträglich mit ansehen zu müssen, wie Bund, Länder und Gemeinden ständig die Verantwortung hin- und herschieben", so Oehm. "Jetzt mit blanker Anti-Auto-Ideologie den Pkw-Verkehr ins Zentrum der Maßnahmen zu rücken, soll nur von der Tatenlosigkeit von Politik und Verwaltungen ablenken. Die neuen EU-Grenzwerte waren seit 1999 bekannt – unternommen wurde nichts."

Natürlich kann und muss auch der Pkw-Verkehr seinen Beitrag zur Reduktion der Feinstaubemissionen leisten, er stellt aber keineswegs die eigentliche Ursache dar. Vor diesem Hintergrund fordert der ADAC: Statt vorschnellem Aktionismus müssen seriös und differenziert die Quellen der Feinstaubbelastungen in den Städten analysiert und festgestellt werden. Nur so sind wirksame und ausgewogene Aktivitäten möglich.

Deswegen fordert der ADAC zur raschen Durchdringung des Pkw-Bestands mit Partikelfiltern deren steuerliche Förderung sowohl bei Neufahrzeugen als auch bei Nachrüstlösungen mit 600 bzw. 300 Euro. Auch bei Lkw müssen die Partikelemissionen durch Filter drastisch reduziert werden.

Die Städte sollten mit Hilfe von Grünen Wellen und intelligenter Verkehrslenkung den Verkehr flüssiger gestalten und damit Abgase und Reifenabrieb durch weniger Stop-and-go-Verkehr reduzieren. Der öffentliche Personennahverkehr und Taxen in Städten sollten primär partikelarme Antriebe nutzen (z.B. Erdgas oder Diesel mit Partikelfilter). Und schließlich muss auch verhindert werden, dass sich durch die Lkw-Maut Schwerlastverkehr von Autobahnen auf innerstädtische Straßen verlagert. Dazu sollten nach Ansicht des ADAC Umgehungsautobahnen von der Mautpflicht befreit oder auf Ausweichstrecken Maut erhoben werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC) Am Westpark 8, 81373 München Telefon: 089/76760, Telefax: 089/76762500

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